23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Die Edmond de Rothschild Gruppe eröffnete bereits Mitte des 19. Jahrhunderts ihr erstes Krankenhaus in Paris. Sie war Vorreiterin, als sie 1985 einen speziell auf das Thema Gesundheit ausgerichteten Aktienfonds auflegte. Hier erklärt Fondsmanagerin Adeline Salat-Baroux, wieso der Gesundheits-Sektor auch künftig sehr interessant ist.
Die Coronakrise habe angesichts der bedeutenden Durchbrüche bei Impfstoffen, antiviralen Mitteln und Diagnostika die grosse Innovationskraft des Gesundheitssektors verdeutlicht. «Der Sektor ist nach wie vor sehr innovativ und hat seine Digitalisierung enorm beschleunigt. Bedeutende Fortschritte werden derzeit in der Immuntherapie, bei der Bekämpfung von Alzheimer oder der Behandlung von Fettleibigkeit erzielt. Neue Technologien wie Gentherapien, Zelltherapien oder mRNA-Impfstoffe gegen Krebs sind sehr vielversprechend. Jedoch entwickelten sich die verschiedenen Teilsektoren innerhalb des Gesundheitswesens in den letzten Jahren höchst unterschiedlich, was auch 2023 so bleiben dürfte», schreibt Adeline Salat-Baroux, Fondsmanagerin bei Edmond de Rothschild.
Der Gesundheitssektor vereinigt nicht nur eine grosse Vielfalt an Akteuren, angefangen bei den Biotech-Small-Caps bis hin zu den grossen Biopharmakonzernen, sondern bietet auch mit den mehr als Dutzend Teilsektoren (grosse Pharmalabore, Krankenversicherungen, Medtech-Unternehmen, auf digitale Gesundheit spezialisierte Akteure etc.) eine echte sektorale Tiefe. «Unser Ansatz besteht darin, in das gesamte Ökosystem zu investieren, um diese hohe Vielfalt an Akteuren und Sektoren widerzuspiegeln. Das Ziel ist vor allem, von Chancen auf struktureller Ebene zu profitieren und in volatilen Zeiten defensiv zu bleiben. Das Jahr 2022 war in dieser Hinsicht besonders interessant. Während die grossen Aktienindizes stark korrigierten, endete unsere Strategie das Jahr nur leicht im Minus», heisst es weiter.
Die Edmond de Rothschild Gruppe blickt auf eine lange Tradition als Akteurin im Gesundheitswesen zurück und eröffnete bereits Mitte des 19. Jahrhunderts ihr erstes Krankenhaus in Paris. Sie war Vorreiterin, als sie 1985 einen speziell auf das Thema Gesundheit ausgerichteten Aktienfonds auflegte. «Unsere Strategie verfolgt das Ziel, komplementäre Unternehmensprofile mit einer ausgewogenen Portfoliostruktur zu vereinen, die auf einer starken Risikodiversifikation beruht. Wir streben auch Investitionen in Unternehmen an, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessern und deren therapeutische Durchbrüche es ermöglicht, bislang ungedeckte medizinische Bedürfnisse zu erfüllen.» Vor dem Hintergrund der Beschleunigung der medizinischen Innovationen wurde das Team im Laufe der letzten Jahre durch einen zweiten Fondsmanager und einen Analysten verstärkt, die beide einen Doktortitel in Pharmazie besitzen.
Die Strategie setzt auf Unternehmen, welche die Säulen des Gesundheitssystems bilden, sowie auf sehr innovative Akteure, die an der Transformation des Sektors beteiligt sind. «Wir bevorzugen derzeit Unternehmen mit hoher Prognosesicherheit, die von neuen Therapien profitieren werden, wie Eli Lilly und Novo Nordisk. Diese beiden Unternehmen haben wirksame Medikamente gegen Fettleibigkeit entwickelt, von der über 40 Prozent der US-Bevölkerung betroffen ist. Von AstraZeneca sind wir nach wie vor fest überzeugt. Wir erwarten, dass das Unternehmen angesichts neuen gezielten Behandlungen von den Fortschritten in der Krebstherapie profitieren wird. Wir bevorzugen auch Unternehmen, die im Bereich medizinische Bildgebung und Diagnostik tätig sind, wie Radnet oder Siemens Healthineers. Durch die Digitalisierung und die ersten Anwendungen von KI wird der Zugang zur Bilddiagnostik verbessert werden. Wir bleiben im Sektor der nicht profitablen Biotech-Unternehmen vorsichtig und selektiv, wobei wir ihre Gewichtung im Portfolio begrenzen.»
Fast 70 Prozent der Allokation ist analog zum MSCI World Healthcare Index in Unternehmen in den USA investiert. Dieser geografische Schwerpunkt dürfe jedoch nicht über die internationale Ausrichtung des Grossteils der Unternehmen im Portfolio hinwegtäuschen. Über 30 Prozent des Umsatzes von AstraZeneca wird in Schwellenländern erzielt. «Wir haben gezielte direkte Engagements in Schwellenländern, wie zum Beispiel in Beigene, einem sehr innovativen chinesischen Biotech-Unternehmen, das mehrere Partnerschaften gebildet hat, sowie in Weigao, dem führenden chinesischen Hersteller von medizinischen Instrumenten und Geräten.»