02.12.2024, 10:49 Uhr
«Europa steht wirtschaftlich unter Druck und muss seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen globalen Wirtschaftsmächten – insbesondere den USA – verbessern», heisst es im neuesten Marktausblick des...
Die Aktien des Sanitärtechnikers Geberit notieren als schwächste Bluechip-Titel klar im Minus. Das vom Unternehmen vorbörslich vorgelegte Quartalsresultat wird am Markt zwar als solide beurteilt, mit dem verhaltenen Ausblick des Unternehmens dürften zahlreiche Analysten ihre Schätzungen nun aber nach unten revidieren.
Gegen 10.15 Uhr notieren Geberit um 3,8 Prozent im Minus bei 508,20 Franken, nachdem sie zuvor bis auf ein Tagestief von 505 Franken abgerutscht waren. Der Leitindex SMI startete mit einem Plus von 0,3 Prozent freundlich.
Geberit sei ein solides zweites Quartal gelungen, das sich allerdings mit einer sehr tiefen Vorjahresbasis vergleiche, kommentiert Martin Hüsler von der ZKB. Insgesamt entspreche der Umsatz im Berichtsquartal ziemlich genau den Erwartungen, der Betriebsgewinn sei allerdings leicht unter dem Konsens ausgefallen. Der ZKB-Analyst sieht nun - auch wegen des starken Frankens - auch bei seinen eigenen Schätzungen leichten Revisionsbedarf nach unten.
Vor allem die Betriebsgewinnmarge habe den Konsens nicht erfüllt, was für Abwärtsrevisionen um rund 3 Prozent spreche, schreibt derweil Pierre Rousseau vom Barclays-Aktienresearch in einem Kommentar. Er erhofft sich nun noch mehr Klarheit über die weitere Entwicklung der Kosten im zweiten Halbjahr aber auch darüber, ob der Rückenwind für die Umsätze aus dem Wiederaufbau von Lagerbeständen nun abgeschlossen sei.
Auch Vontobel-Experte Alexander Koller verweist auf die positiven Effekte aus dem Lageraufbau im zweiten Quartal. In der zweiten Jahreshälfte dürfte das makroökonomische Umfeld die Entwicklung des Sektors aber weiter behindern, zudem dürften sich auch die Kostenvorteile zunehmend verringern. Entsprechend dürfte auch eine Verbesserung der Gewinnmargen kurzfristig limitiert sein, schreibt der Analyst.
Der Hauptfokus liegt auch für die Jefferies-Experten im Ausblick des Unternehmens für das Gesamtjahr. Das Unternehmen erwarte weiterhin insgesamt einen Rückgang im Baumarkt im laufenden Jahr, wobei der Markt für Renovierung deutlich besser abschneiden werde als die Neubautätigkeit. Da sich eine Trendwende noch nicht abzeichne, sei auch die hohe Bewertung der Geberit-Titel im Sektorvergleich schwierig zu rechtfertigen, meint Jefferies-Analyst Priyal Woolf.