03.12.2024, 10:52 Uhr
Die auf Private-Equity Investments spezialisierte Partners Group übernimmt mit der Empira Group eine grosse Immobilien-Plattform. Empira verfügt über ein Portfolio von Wohnimmobilien in Europa und den USA mit einem...
Die Papiere von Geberit sind nach Quartalszahlen stark gesucht. Der Sanitärtechnikkonzern hat im ersten Jahresviertel beim Umsatz und den Margen besser abgeschnitten als erwartet. Zudem kündigt er ein neues Aktienrückkauf-Programm an.
Bis 9.20 Uhr steigen die Titel um 4,8 Prozent auf 540,00 Franken und können damit an die Gewinne der letzten Handelstage anknüpfen. Der SMI gewinnt derweil am Dienstag ebenfalls 0,9 Prozent. Laut Vontobel ist Geberit ein solides erstes Quartal gelungen. Dies zeige die Resilienz des Unternehmens, auch bei schwierigen Markbedingungen hohe Margen und Cash-Flows erzielen zu können, so der Experte. Zudem werde ab dem dritten Quartal ein neues Aktienrückkaufprogramm aufgenommen.
Geberit habe im ersten Quartal von einem Wiederaufbau der Lagerbestände beim Grosshandel profitiert, schreibt die ZKB im Kommentar. Erwartungsgemäss seien die Endmärkte dabei weiterhin rückläufig gewesen, es sei aber mit einer leichten Verbesserung im weiteren Jahresverlauf zu rechnen. Der positive Effekt rückläufiger Materialkosten dürfte demgegenüber allerdings nachlassen.
Auch die UBS zeigt sich mit der Absatz- und Margenentwicklung in einem ersten Quartal zufrieden. Wie üblich werde Geberit einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr erst mit den Halbjahreszahlen abgeben, heisst es. Das Management habe aber vermelden lassen, dass es keine wesentlichen Veränderungen seit März gegeben habe und eine Erholung erst gegen Jahresende hin erwartet werden könne.
Auf den ersten Blick sehen die Zahlen nicht berauschend aus. Der Umsatz sank um 6,2 Prozent auf 837 Millionen Franken. Werden die negativen Währungseffekte ausgeklammert, ergab sich ein organisches Minus von lediglich 1,4 Prozent. Die Nachfrage und die entsprechenden Absatzvolumina seien zwar im ersten Quartal weiterhin rückläufig gewesen, heisst es zum Geschäftsverlauf. Positiv beeinflusst worden sei die Entwicklung aber durch den Wiederaufbau von Lagerbeständen bei den Grosshändlern und durch die schwache Vorjahresperiode.
Regional gesehen gingen in der Hauptregion Europa - wo rund 90 Prozent des Umsatzes erzielt werden - die Verkäufe währungsbereinigt um 2,0 Prozent zurück. In den Regionen Fernost/Pazifik (+6,8 Prozent), Amerika (+6,2 Prozent) und Nahost/Afrika (+1,2 Prozent) legten sie hingegen zu.
Die Ergebnisse seien auf allen Stufen durch die ungünstige Währungsentwicklung stark negativ beeinflusst worden. Belastend auf die Ergebnisse hätten sich zudem die hohe Lohninflation in vielen Ländern und verschiedene Initiativen zur Stärkung der Marktposition niedergeschlagen. Geholfen haben dagegen die tieferen Materialkosten.
Der operative Gewinn (EBITDA) reduzierte sich um 7,0 Prozent auf 275 Millionen Franken und die dazugehörende Marge um 30 Basispunkte auf 32,8 Prozent. Sie blieb damit aber noch deutlich über dem angestrebten Zielkorridor von 28 bis 30 Prozent. Der Reingewinn ging gleichzeitig um 11,4 Prozent auf 190 Millionen zurück. Hier wirkte sich eine deutlich höhere Steuerrate unter anderem wegen der neuen OECD-Mindestbesteuerung zusätzlich negativ aus. Insgesamt lagen die Resultate dennoch eher am oberen Ende der Erwartungen der Analysten.
Insgesamt wird weiterhin mit einer rückläufigen Bauindustrie gerechnet, wobei sich dies am stärksten in Nordeuropa und Deutschland manifestieren dürfte. In der Schweiz dürfte sich hingegen die Neubautätigkeit aufgrund der geringeren Inflation und der niedrigeren Zinsen positiver entwickeln. Einen robusten Verlauf verspricht sich das Unternehmen global gesehen vom Renovationsgeschäft, mit dem Geberit rund 60 Prozent des Umsatzes erzielt.
Und trotz der insgesamt negativen Prognosen für die europäische Bauindustrie sollten die teilweise bereits erfolgten und die erwarteten Zinssenkungen und der strukturelle Trend zu höherwertigen Sanitärstandards die Nachfrage positiv stimulieren, so die Einschätzung. Darüber hinaus hat das Unternehmen ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Umfang von bis zu 300 Millionen Franken angekündigt. Es soll nach Abschluss des noch laufenden im dritten Quartal gestartet werden.