22.11.2024, 10:22 Uhr
Wegen der schlechten Marktlage tritt Komax auf die Bremse: Der Hersteller von Kabelverarbeitungsmaschinen für die Autoindustrie verschiebt seine Mittelfristziele um zwei Jahre nach hinten. Unter anderem gibt Komax...
Der US-Konzern Apple hat im Juli als erstes Unternehmen der Welt eine Bewertung von 3 Billionen Dollar erreicht. Das Research-Team von FlowBank erwartet jedoch, dass sich der Tech-Gigant zukünftig mit Problemen konfrontiert sehen wird.
Während viele Unternehmen mit der schwachen Konjunktur nach der Pandemie zu kämpfen hatten und noch immer haben, ist das Geschäft von Apple auch in den letzten Monaten gut gelaufen. Anfang Juli machte der US-Konzern dann von sich reden, als er als erstes Unternehmen der Welt eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen US-Dollar erreichte.
Entgegen der Erwartung von Analysten, dass viele Anlegerinnen und Anleger nach dem Erreichen dieser historischen Marke zumindest einen Teil ihrer Aktien, um Gewinne mitzunehmen, verkaufen könnten, blieb der Apple-Kurs den ganzen Monat über relativ stabil.
Den Höhenflug der Apple-Aktien inmitten anhaltender Inflationssorgen und Zinserhöhungen führt das Research-Team von FlowBank auf eine Reihe von Faktoren zurück: Einerseits verfügt das Unternehmen über solide Finanzen. Die relativ teuren Produkte scheinen einen festen Platz im Budget vieler Verbraucherinnen und Verbraucher zu haben – selbst wenn die Kaufkraft aufgrund der Inflation sinkt. Die iPhone-Verkaufszahlen stiegen um 1,5%, obwohl Analysten mit einem Rückgang um 3,3% gerechnet hatten.
Andererseits hängt Apples Erfolg nicht nur von einer Handvoll Hardware-Produkte ab, sondern wird durch ein diversifiziertes Angebot gestützt. Trotz der Konjunkturabkühlung stiegen die Einnahmen aus Services wie iCloud, Apple Pay und Apple Music um 5,5%. Dazu kommt, dass die Absatzmärkte des Konzerns geografisch diversifiziert sind. In Indien beispielsweise verzeichnet Apple einen massiven Zuwachs bei den Hardware-Verkäufen.
Das Analyse-Team der in Genf beheimateten digitalen Bank erwartet jedoch, dass sich die Herausforderungen für Apple in Zukunft mehren könnten. Anders als andere Unternehmen kämpft Apple nach wie vor mit Lieferkettenengpässen und entsprechend mit Produktionsrückständen. Nur wenige Wochen nach der Ankündigung von Vision Pro veröffentlichte Apple eine überarbeitete Produktionsprognose für 2024, gemäss der massiv weniger der Headsets vom Band laufen dürften.
Dazu kommt Apples Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern und Produzenten, die sich in erster Linie in China und Taiwan befinden. Das macht das Unternehmen anfällig für geopolitische Spannungen.
FlowBank erkennt auch Anzeichen dafür, dass Apples Vorstoss in den Finanzdienstleistungsbereich nicht so erfolgreich ist wie erhofft. Anfang des Jahres lancierte der Konzern zusammen mit der US-Investmentbank Goldman Sachs einen High-Yield-Savings-Account. Da dank steigender Zinsen viel Geld in solche Konten fliesst, schien das ein kluger Schachzug zu sein. Doch Goldman Sachs begann nur wenige Wochen nach Ankündigung des neuen Produkts nach Möglichkeiten zu suchen, um aus der Partnerschaft auszusteigen.
Auch an der Verkaufsfront könnte Apple in Zukunft nicht mehr so stabil sein, meint FlowBank. Mehr als die Hälfte der Kundschaft ist jünger als 35. Gleichzeitig ist diese Bevölkerungsgruppe diejenige, die in den USA die meisten Studentenschulden hat. Angesichts der bevorstehenden Wiederaufnahme der Schuldrückzahlungen und der anhaltenden Inflation in Verbindung mit einem schwächelnden Arbeitsmarkt stellt das Research-Team die tatsächliche Widerstandsfähigkeit der Apple-Kunden in Frage.
Vor dem Hintergrund der vielen Herausforderungen ist es für das Research-Team der FlowBank eine Überlegung wert, den Gewinn mitzunehmen, "bevor es potenziell zu spät ist. Denn es könnte sein, dass Apples Bewertung künftig wieder sinkt – und zwar dann, wenn klar werde, dass das Unternehmen zu schnell gewachsen ist. Erst um 2019 explodierte die Bewertung, davor befand sich Apple auf einem normalen Wachstumspfad."