23.12.2024, 08:37 Uhr
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Der Trend Richtung Private Equity hält bei Family Offices an. Laut einem Report von Campden Wealth investieren diese in Europa mittlerweile genauso stark in Privatmärkte wie in Aktien.
Trotz der enttäuschenden Performance der Finanzmärkte im Jahr 2022 haben sich europäische Family Offices bei der Kapitalanlage gut geschlagen. Das geht aus dem European Family Office Report 2023 von Campden Wealth und HSBC Global Private Banking hervor. Campden schätzt, dass sich die durchschnittliche Anlagerendite der Family Offices auf 2 Prozent belief. 16 Prozent gaben sogar an, ihre Assets um mehr als 10 Prozent gesteigert zu haben.
Insgesamt wurden 330 Family Offices untersucht, 102 davon stammen aus Europa. Dabei kommen 4 Prozent der europäischen Family Offices aus Deutschland, der Grossteil jedoch aus Großbritannien (28%), der Schweiz (18%) und Spanien (15%).
Nur ein Drittel der europäischen Family Offices meldete einen Rückgang des verwalteten Vermögens für das Jahr 2022, während 53 Prozent einen Anstieg verzeichneten. Auf die Frage, wie sich ihr Anlageportfolio im Vergleich zur Benchmark entwickelt hat, gaben 40 Prozent der Befragten an, dass es besser als die Benchmark abgeschnitten hat, während 24 Prozent von einer schlechteren Performance sprachen.
«Trotz der Herausforderungen des Jahres 2022 lässt sich der Erfolg der europäischen Family Offices am besten auf das proaktive Management ihrer Anlagen zurückführen», schreibt Adam Ratner, Forschungsleiter bei Campden Wealth dazu. Viele Family Offices berichteten von einer präventiven Umschichtung in alternative Anlageklassen, um sich gegen die Inflation abzusichern.
Family Offices in Europa investieren mittlerweile 28 Prozent des Gesamtvermögens in privaten Märkten. Private Equity, Venture Capital und Private Debt sind damit neben Aktien, die ebenfalls 28 Prozent ausmachen, die grösste Anlageklasse. In Nordamerika sind Privatmärkte mit 29,2 Prozent sogar beliebter als Aktien mit 28,5 Prozent.
Europäische Family Offices erwarten laut der Studie, dass Private Equity und Risikokapital nach wie vor langfristig die besten Renditen liefern. Künftig wollen 28 Prozent der Family Offices ihre Allokation in Private Equity und 21 Prozent in Risikokapital und Immobilien erhöhen. «Viele Family Offices fühlen sich von dem langfristigen Ansatz der Privatmärkte angezogen, ebenso wie von der Möglichkeit, die Anlageklasse für Diversifizierungszwecke und höhere Renditeerwartungen zu nutzen», sagt Caroline Kitidis, globale Leiterin UHNW bei HSBC Global Private Banking.
Mit dem Blick auf Risiken für das Geschäft sieht fast die Hälfte aller Family Offices Schwachstellen in der IT und der Cybersecurity als grösstes Risiko an. Steigende Steuern, erhöhter regulatorischer Aufwand und eine strengere Compliance sehen viele der befragten Unternehmen ebenfalls als potenzielle Belastungsfaktoren in der nahen Zukunft.
Die Auswertung ergab auch, dass fast zwei Drittel der europäischen Family Offices philanthropische Spenden entrichten. Fast die Hälfte der 102 Unternehmen spenden mindestens 1 Million Dollar im Jahr, vorwiegend in die Bereiche Bildung, Gesundheitswesen und das Gemeinwohl.