Ex-Finanzminister steigt bei angeschlagener Regionalbank ein

Der frühere US-Finanzminister Steven Mnuchin führt die Washingtoner Private-Equity-Firma Liberty Strategic Capital. (Bild Mark Reinstein/Shutterstock)
Der frühere US-Finanzminister Steven Mnuchin führt die Washingtoner Private-Equity-Firma Liberty Strategic Capital. (Bild Mark Reinstein/Shutterstock)

Die New York Community Bancorp sammelt mehr als eine Milliarde Dollar an frischem Kapital und präsentiert frische Köpfe an der Spitze. Die Aktie sprang nach oben.

07.03.2024, 13:14 Uhr

Redaktion: sw

Die Regionalbank New York Community Bancorp (NYCB) stemmt sich mit neuen Investoren gegen die schwere Krise. Das Institut nahm gut eine Milliarde Dollar an frischem Kapital auf. Damit konnte sie den rapiden Kurseinbruch der Aktie zunächst stoppen.

Das Papier lag wegen Gerüchten um den Kapitalbedarf zeitweise mehr als 40 Prozent im Minus und wurde immer wieder vom Handel ausgesetzt. Nach der offiziellen Ankündigung folgte die Gegenreaktion. Die Aktie ging mit einem Plus von gut sieben Prozent aus dem Handel.

Positives Zeichen

Die Bank hatte Ende Januar neue Sorgen über eine Krise bei Gewerbeimmobilen ausgelöst. Zu den Investoren gehört unter anderem auch der frühere US-Finanzminister Steven Mnuchin, der von dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump ernannt wurde. Mnuchin führt die Washingtoner Private-Equity-Firma Liberty Strategic Capital. Er holte weitere Investoren mit an Bord, darunter ist auch der Hedgefonds von Milliardär Ken Griffin. Mnuchin werde auch in den Verwaltungsrat einziehen, wie es in der Mitteilung weiter hiess.

Ziel der neuen Geldgeber sei es, die Bank «zu stabilisieren und so zu positionieren, dass sie zu einer erstklassigen bundesweiten Bank werden wird», sagte Mnuchin.

Neuer CEO wird Joseph Otting, der früher die Regulierungsbehörde OCC leitete. Marktbeobachter werten das als ein positives Zeichen. Die Silicon Valley Bank, die vor rund einem Jahr pleiteging, hatte ursprünglich auch eine Kapitalerhöhung geplant, doch dazu kam es nicht mehr, weil Investoren und Kunden das Vertrauen in die Bank zu schnell verloren hatten.

Dennoch würden viele Fragen offenbleiben, kritisierte Keith Horowitz von der Citigroup. So sei derzeit nicht klar, wie viele Kunden ihre Gelder von der NYCB abgezogen hätten. Auch fehle weiter ein strategischer Plan des Managements.

Die Bank leidet unter der Krise bei Gewerbeimmobilien. Allerdings stehen hier nicht leer stehende Bürotürme im Fokus, sondern Apartment-Gebäude, bei denen sich die Mieten nicht erhöhen lassen, weil diese gesetzlich festgeschrieben sind. Die Bank meldete vergangene Woche zudem Unregelmässigkeiten bei der Kreditvergabe, die nun geprüft werden sollen.

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