21.03.2025, 08:39 Uhr
Der Finanzbroker Compagnie Financière Tradition (CFT) hat im vergangenen Geschäftsjahr die Erträge gesteigert und unter dem Strich mehr Geld verdient. Auch der Start in das neue Jahr sei von Wachstum geprägt,...
«Banken wurden in den zurückliegenden Jahren als riskantere Investitionen im Vergleich zu Industrieunternehmen angesehen. Seit Anfang 2023 verzeichnen Banken jedoch eine stärkere relative Performance und ihre Spreads nähern sich dem Niveau von Industrieunternehmen an», schreibt Howard Woodward, Co-Portfoliomanager für Euro-Unternehmensanleihen bei T. Rowe Price. Die Frage sei nun, wie es weitergehe.
Im Februar wurden Investitionen in vorrangige Bankanleihen zum ersten Mal seit fast drei Jahren teurer als Investitionen in Industrieunternehmen. Diese Veränderung hat laut Woodward zu Diskussionen darüber geführt, ob Bankschulden jetzt überteuert seien. Wenn man jedoch die langfristige Geschichte betrachte, sehe man, dass diese aktuellen Niveaus vor der COVID-19-Pandemie viele Jahre lang normal waren. Bei Betrachtung eines Zeitraums von zehn Jahren sehe man, dass vorrangige Bankschulden im Durchschnitt teurer gehandelt wurden als Industrieanleihen.
Banken sind gemäss dem Experten dank solider Kapitalausstattung und stabiler Regulierung in einer starken Position. Auch wenn 2024 aufgrund hoher Zinssätze und geringer Verbraucherausfälle der Höhepunkt der Bankgewinne sein könnte, können Banken niedrigere Zinssätze durch den Einsatz von Absicherungsgeschäften bewältigen. Sie sind auch weniger von Zöllen betroffen als Industrieunternehmen, die auf Exporte angewiesen sind. Jeder Fortschritt auf dem Weg zum Frieden in der Ukraine würde auch den Banken helfen.
Ratingagenturen bewerten europäische Banken positiv, was zu einer weiteren Senkung ihrer Spreads und Renditen führen könnte. Darüber hinaus werde erwartet, dass das Angebot an Bankinvestitionen im Jahr 2025 geringer sein wird als im Jahr 2024, was zu engeren Spreads führt.
Das Vertrauen der Anleger in Banken sei gestiegen, was sich in der geringeren Volatilität während der politischen Unsicherheit in Frankreich im November zeigte. Insgesamt scheine der Spread-Unterschied zwischen Banken und Industrieunternehmen im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit zwar geringer zu sein, doch langfristig und unter Berücksichtigung sowohl fundamentaler als auch technischer Faktoren sei eine weitere Verengung möglich. «Die aktuellen Niveaus liegen näher am langfristigen Durchschnitt, und starke Fundamentaldaten stützen diesen Trend. Wir glauben, dass sich die Spreads von Banken im Vergleich zu Industrieunternehmen weiter verengen könnten und sich wieder auf das Niveau vor COVID bewegen, als Banken regelmässig niedrigere Spreads als Industrieunternehmen hatten», so das Fazit.