23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Guido Barthels im Interview mit Fondstrends.ch über den Erfolg des Ethna-AKTIV E und die Vorteile von Mischfonds.
Herr Barthels, der Ethna-AKTIV E hat kürzlich das Volumen von sechs Milliarden Euro überschritten. Wie erklären Sie sich den Erfolg des Fonds?
Guido Barhels: Sein beständiges Wachstum verdankt unser Flaggschiff Ethna-AKTIV E den langjährigen Kundenbeziehungen, aber auch dem Vertrauen neuer Investoren. Dieses Vertrauen lässt sich nicht zuletzt auf die beständige und kontinuierliche Wertentwicklung des Fonds zurückführen. Über unseren aktiven Managementansatz, der sowohl die aktuelle Marktsituation als auch künftige Entwicklungen berücksichtigt, und die ausgewogene Anlagestrategie konnten wir unnötige Risiken vermeiden und eine geringe Volatilität erreichen. Für uns ist das ein Beweis, dass unser Konzept für Vermögensverwaltungsfonds bereits über Jahre hinweg funktioniert und unser ältester Fonds die Wünsche der Anleger nach Kapitalerhalt und langfristigem Wachstum erfüllt.
Was für Vorteile bieten Mischfonds und für wen eignen sie sich?
Mischfonds haben einen grossen Vorteil: die Diversifikation, also die breite Risikostreuung auf verschiedene Anlageklassen. Indem wir in viele verschiedene Einzeltitel investieren, halten wir die Volatilität und damit das Risiko insgesamt gering. Geeignet sind Mischfonds vor allem für Anleger, die die den Fokus auf Stabilität und Kapitalerhalt legen und gleichzeitig von den Trends und Entwicklungen der globalen Anleihenmärkte profitieren möchten. Diese Anleger bevorzugen die langfristige Vermehrung ihres Vermögens und nicht die schnelle Rendite mit hohem Risiko.
Der Ethna-AKTIV E hat eine sehr tiefe Volatilität von 3 %. Wie steuern Sie die Volatilität?
Wie gesagt: durch ein aktives Management der Asset-Allokation. Die Gewichtung der Anlageklassen liquide Mittel, Anleihen und Aktien wird je nach Marktlage täglich von uns neu bewertet. Insgesamt sind wir hierbei sehr vorsichtig. So können wir beim Ethna-AKTIV E beispielsweise bis zu 49% Prozent des Portfolios in Aktien investieren, haben diese Grenze bisher jedoch noch nie ausgereizt. Im Zweifelsfall halten wir lieber höhere Cash-Bestände und sichern so das Vermögen unserer Anleger ab.
Die Renditen im Anleihesektor sind niedrig, die Spreads der Unternehmensanleihen und High Yield-Bonds sinken. Wie schätzen Sie die Risiken an den Bondmärkten ein?
Die Risiken an den Anleihemärkten bleiben beherrschbar, solange die Inflationserwartungen sich nicht nachhaltig verändern. Selbst, wenn keine weiteren Zinsrückgänge oder Spreadeinengungen erfolgen, haben die Renten über die steilen Zinskurven noch durchaus Potential.
Aktives Risikomanagement und Absicherungsmassnahmen was genau kann man sich hierunter vorstellen? Wie steuern Sie zum Beispiel die Fremdwährungsrisiken?
Da es sich beim Ethna-AKTIV E um einen Asset-Allokation-Fond handelt, werden die Währungsrisiken bei uns generell gehedged und zwar mit den marktüblichen Instrumenten. Natürlich kann es vorkommen, dass wir makroökonomische Entwicklungen beobachten, die für oder gegen eine bestimmte Währung sprechen. In diesem Fall gehen wir einen taktischen Trade ein, allerdings sind die maximalen Positionsgrössen innerhalb unseres Fonds, wie auch bei anderen Instrumenten, sehr limitiert. Zudem achten wir penibelst darauf, niemals das gleiche Risiko auf zwei verschiedenen Positionen einzugehen. Wenn wir also ein Währungsrisiko nehmen, zum Beispiel Short japanische Yen gegen den Euro, dann halten wir nie gleichzeitig eine Position in japanischen Aktien oder umgekehrt.
Die Aktienmärkte sind gegenwärtig hoch bewertet. Wie positionieren Sie den Fonds?
Die Aktienmärkte scheinen auf den ersten Blick höher bewertet als in den vergangenen Jahren. Allerdings veranlasst die Niedrigzinspolitik der Notenbanken die Anleger dazu, höhere Risiken bei der Asset-Allokation in Kauf zu nehmen, da im Rentenbereich zurzeit die Renditen sehr niedrig sind. Dieser Trend, verbunden mit einer wirtschaftlichen Erholung in den USA und einer Stabilisierung in Europa, wird die Aktienmärkte weiter stützen und zu weiteren Höchstständen treiben. Daher bleiben wir weiterhin mit 30% des Fonds in Aktien investiert.