25.11.2024, 14:58 Uhr
Laut Mitteilung hat Robeco seine ersten aktiven börsengehandelten Fonds an der SIX Swiss Exchange notiert. Die aktiven ETFs waren seit dem 15. Oktober an der Frankfurter Börse notiert, weitere europäische...
Insbesondere Technologieaktien und damit Indizes wie der Nasdaq reagieren empfindlich auf Zinserhöhungen. Sie mussten in diesem Jahr herbe Verluste hinnehmen. Esty Dwek von FlowBank geht aber davon aus, dass die Kurse bald wieder nach oben zeigen dürften.
Weltweit erhöhen die Zentralbanken die Leitzinsen. Nachdem am Mittwoch die US-Notenbank Fed eine Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte beschloss, zog die Schweizer Nationalbank am Donnerstag mit einer Erhöhung im selben Umfang nach. Für Technologieunternehmen ist das ein Problem.
"Steigen die Zinsen, wird es für sie schwieriger, die langfristigen Wachstumserwartungen zu erfüllen. Ausserdem sinken ihre erwarteten künftigen Cashflows, da die Kapitalkosten steigen", erklärt Esty Dwek, CIO von FlowBank. Deshalb reagierten Technologieaktien – und damit auch Indizes wie der Nasdaq – empfindlicher auf Zinsänderungen als Aktien aus anderen Branchen.
Die hohe Inflation bleibe eindeutig ein Hauptanliegen der Aktienmärkte. Das habe die scharfe Reaktion auf die Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindizes (VPI) gezeigt. Während der US-Leitindex S&P500 in der Regel kaum auf neue VPI-Daten reagiert, fiel er diesmal um 4,3%.
"Viele Marktteilnehmer sind jedoch nach wie vor davon überzeugt, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten abkühlen wird, so dass die Fed ihre Zinserhöhungskampagne pausieren kann", so Dwek. Der Consumer Sentiment Index der University of Michigan beispielsweise zeigt, dass die Inflationserwartungen allmählich zurückgehen. Im August sanken sie auf 2,8%, während sie im Juni einen Höchststand von 3,3% erreicht hatten.
Auf dem derzeitigen Niveau sei der Höhepunkt der Inflation höchstwahrscheinlich bereits überschritten, meint Dwek und sagt: "Und in der Vergangenheit erholten sich Aktien jeweils, sobald die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hatte, und konnten wieder zulegen. Nur 2008 war eine Ausnahme."
Bezüglich der Zinssätze sei zu bedenken, dass ein Grossteil der Straffung durch die Fed bereits eingepreist sei. Möglicherweise näherten wir uns bereits dem Höhepunkt dieses Zinszyklus. Zudem könnten hohe Zinsen den Wert von Technologieaktien nicht unbegrenzt lange drücken. "Diese Grenze wird durch das Risiko einer Rezession gesetzt. Paradoxerweise wäre das Eintreten einer Rezession eine gute Nachricht für den Nasdaq, da dies die Fed zwingen würde, die Geldpolitik zu ändern", erklärt Dwek.
Die Aktienkurse würden aber nicht nur von wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst, sondern auch von politischen wie den bevorstehenden Zwischenwahlen in den USA. Im Vorfeld der sogenannten Midterms sei eine schlechte Aktienperformance üblich, da die Märkte die Ungewissheit über den Ausgang einpreisten. Sobald das Ergebnis jedoch bekannt sei, drehe sich die Performance jeweils wieder ins Positive. Ein Blick auf die Entwicklung des Nasdaq über die letzten 20 Jahre zeigt, dass der Index zwölf Monate nach den Zwischenwahlen jedes Mal im Plus lag.
"Und dieses Mal könnte die Performance noch deutlicher drehen, da der Index bereits um fast 30% gefallen ist", sagt Dwek. Das Facebook-Mutterunternehmen Meta Platforms beispielsweise erreichte den niedrigsten Stand seit Anfang 2019, nachdem es in dieser Woche um 14% gefallen war. Auch die Aktienkurse von Nvidia und Zoom sind auf dem niedrigsten Stand seit anderthalb Jahren, und selbst Google hat gerade ein neues 52-Wochen-Tief erreicht.
Auf Basis einer technischen Analyse erwartet die Anlagestrategin, dass der Nasdaq nicht unter das Juni-Tief von 11'000 Punkten fallen sollte – ausser, die Inflation sollte wider Erwarten noch deutlich weiter steigen. Dann könnte die psychologisch wichtige Marke von 10'000 Punkten in den Fokus rücken. Das würde einem Kursrückgang von rund 40% entsprechen.