23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Im Asset Management ist laut Ralf Schmücker von SimCorp die Vereinheitlichung der Investmentplattform und der Prozesse wichtig. Konsolidierung und Standardisierung haben demnach für das Erzielen von Skaleneffekten, für die Kostenreduzierung und die Erhöhung der Rentabilität eine hohe Bedeutung.
"Alles beginnt mit einer Front-Office-Umgebung, die auf einem einheitlichen "Investment Book of Records" (IBOR) mit einer zentralen Quelle für Echtzeitdaten basiert", erklärt Ralf Schmücker, Managing Director bei SimCorp Central Europe. Demgegenüber würden Teillösungen, die oft mangelhaft integriert sind, vielfältige Probleme bei der Übertragung von Daten von einem System auf ein anderes schaffen und auf lange Sicht kostenaufwändig sein.
In den letzten Jahren seien Handelsbestätigungen, Abrechnungsabgleich und die Zahlungsabwicklung durch die Einführung branchenweiter Kommunikationsstandards fast vollständig automatisiert worden unter dem Schlagwort "Straight Through Processing" (STP). Im Umgang mit Kapitalmassnahmen sieht Schmücker einen weiteren Bereich, in dem die Automatisierung zunehme, aber noch nicht ausreichend sei.
Konsolidierung über alle Anlageklassen hinweg
"Angesichts des heutigen Niedrigzinsumfeldes besteht ein wachsender Bedarf an stärker diversifizierten Portfolios zur Steigerung der Rendite", bemerkt Schmücker. So wiesen einige Investoren inzwischen bis zu 40% alternative Anlagen aus, die damit die am schnellsten wachsende Anlageklasse sind und gemäss dem Managing Director zugleich die kostenaufwändigste und anspruchsvollste.
Die Verwaltung verschiedener Anlageklassen in separaten Systemen sei auf langer Sicht nicht nachhaltig, weil sie eine effiziente Standardisierung von Prozessen verhindere, Risiken und Kosten erhöhe und die Markteinführungszeit für neue Produkte verlängere. Investmentmanager würden deshalb zunehmend integrierte IT-Architekturen mit Multi-Assetklassen-Unterstützung nachfragen, um ihre Abläufe zu standardisieren und die Anzahl der IT-Systeme und der separaten Tabellenkalkulationen zu reduzieren.
"Um alternative Assets besser in ein Unternehmen integrieren zu können, besteht hoher Bedarf insbesondere für ein verbessertes Risiko- und Compliance-Management und ein besseres Berichtswesen", sagt Schmücker.
Datenflut und Analyse
Vermögensverwalter würden heutzutage vor allem Daten zur Unterstützung und Erleichterung ihres Anlageprozesses nutzen. "Mit der Ausdehnung des Geschäfts auf neue Anlageklassen oder neue Märkte wächst stetig der Hunger nach weiteren Daten, deren Verwaltung immer komplexer wird", so Schmücker. Zusätzlich zur wachsenden Menge importierter Daten würden durch das tägliche Geschäft laufend eigene generiert und bestimmten Kunden, Produkten oder Geschäftsbereichen zugeordnet.
Die Standardisierung der Datenstruktur sei daher der Schlüssel zur Verbesserung der operativen Effizienz und des Datenmanagements mit Hilfe sogenannter Data Warehouses. In Verbindung mit einer leistungsstarken Datenanalyse eröffne dies ungeahnte Möglichkeiten, um Investitionsentscheidungen zu verbessern, Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und neue Produkte für neue Kundensegmente zu schaffen.
Es gibt laut Schmücker viele Möglichkeiten, Wettbewerbsvorteile zu erzielen und die Rentabilität durch Vereinfachung und Standardisierung der Infrastruktur und der Prozesse entlang der Wertschöpfungskette des Investmentmanagements zu verbessern. "Um im heutigen, schnelllebigen Geschäftsumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es deshalb für Investmentmanager wichtig, die oben genannten Hebel zu nutzen und die nötigen Massnahmen schrittweise umzusetzen", sagt er abschliessend.