23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Der Jahresauftakt erinnert Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank, an den Beginn des letzten Jahres. Heute wie damals erkenne man im Rückspiegel Ereignisse, welche die Märkte hätten aus dem Tritt bringen können. Und doch zeigten sich die Märkte unbeeindruckt und reagierten höchstens kurzfristig negativ.
Auch die Erwartungen für 2018 erinnern an den Ausblick für 2017. Die Weltwirtschaft befindet sich in guter Verfassung. Zahlreiche Frühindikatoren lassen eine Fortsetzung der Wachstumsdynamik erwarten, meint Heller. Dies sei eine solide Basis für die Entwicklung der Aktienmärkte. Nach dem starken Anstieg bewegen sich die Bewertungen von Aktien jedoch auf hohem Niveau. Das limitiere gemäss dem CIO der Schwyzer Kantonalbank weitere Kursavancen (was sich letztes Jahr als "Fehlprognose" herausgestellt hat). "Eine vorübergehende Korrektur ist angesichts der langen Hausse nicht auszuschliessen. Im zweiten Halbjahr könnte der weitere Rückzug der Notenbanken zudem für erhöhte Volatilität sorgen", sagt Heller. Für eine nachhaltige Baisse sei das Umfeld aber zu gut.
Nichts Neues bei den Leitzinsen
Neben dem skizzierten Konjunkturszenario spricht die restriktivere Geldpolitik für steigende Langfristzinsen. Ausserdem sorgt die US-Steuerreform für einen Fiskalstimulus, der weiteren Aufwärtsdruck bringt. Ausmass und Geschwindigkeit des Zinsanstiegs seien für Heller schwierig vorauszusagen. "Schon letztes Jahr sind die Zinsen in vergleichbarem Umfeld nicht im erwarteten Ausmass gestiegen. Passiert nichts Aussergewöhnliches, zeigt der Trend bei den langen Zinsen aber nach oben, auch wenn der noch immer bescheidene Preisauftrieb den Aufwärtsdruck beschränkt", erläutert Heller. Der CIO glaubt an nichts Neues bei den Leitzinsen: Während die US-Notenbank die Politik gradueller Zinsschritte fortsetzen wird, ist in der Eurozone und in der Schweiz keine Erhöhung in Sicht.
Wie schon 2017 ist das grösste Risiko für das Basisszenario eine Aufwärtsspirale aus mehr Investitionen und mehr Konsum, welche zu einer Überhitzung der Konjunktur, steigender Inflation und in der Folge einer deutlich strafferen Geldpolitik führt. Auch die politische Agenda biete, so Heller, diverse Stolpersteine: Der Nordkorea-Konflikt, die US-Kongresswahlen, Wahlen in Italien oder das Ende des Hilfsprogramms für Griechenland. Gute Konjunktur, positives Umfeld für Aktien, leicht steigende Zinsen ein unspektakuläres Szenario. Nach Meinung von Heller darf man gespannt sein, ob die Märkte Störfeuer auch 2018 so problemlos wegstecken wie die letzten beiden Jahre.?
Lesen Sie hier den vollständingen Standpunkt der Schwyzer Kantonalbank (PDF).