20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
In den vergangenen Jahren wurden Investoren von einer stetig ansteigenden Zahl von verschiedensten Investmentstrategien umworben. Aufgrund der Finanzkrise und der darauffolgenden Suche nach Rendite gelangten dabei Dividendenstrategien wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit, erklärt ING Investment Management. Der Grund: In einem nur langsam wachsenden und wenig profitablen Umfeld sind sie eine zuverlässige Einnahmequelle.
Ursprünglich basieren Dividendenstrategien auf der Idee des Value Investings. Dieser Ansatz wurde 1934 von Benjamin Graham und David Dodd entwickelt und hat den Anspruch, mittels Fundamentalanalyse in Aktien zu investieren, die unter ihrem inneren Wert verkauft werden. Man könnte Dividendenstrategien somit als eine spezielle Kategorie des Value Investings betrachten, die auf Dividenden fokussiert ist.
Die Dividendenstrategie weist einige interessante Vorteile auf:
1. Das Recht auf Rendite, wie man es von Anleihen in Form von Zinszahlungen her kennt, entfällt, sobald sich der Investor für Aktien entscheidet. Der bewährte Weg, um dieses Manko wettzumachen, sind Dividendenzahlungen. Anders als bei den sich ständig ändernden Marktpreisen stellen diese eine regelmässige und positive Einnahmequelle dar. Statistiken beweisen zudem, dass Gewinn und Wachstum von Dividenden über lange Zeit sogar mehr abwerfen als reine Kursgewinne.
2. Die Auszahlung von Dividenden limitiert den Cashflow im Unternehmen. Dies wiederum zwingt das Management, die Ressourcen effizient und diszipliniert einzusetzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Management Geld zum Fenster hinauswirft oder mit den Ressourcen gar verschwenderisch umgeht, kann so effektiv reduziert werden. Solche Restriktionen können auch einen positiven Einfluss auf die Bewertung durch Ratingagenturen haben.
3. Eine Fokussierung auf dividendenstarke Titel hat eine stützende Wirkung auf die Volatilität des gesamten Portfolios. Dies geht auf eine geringere Sensibilität bei Veränderungen der Marktzinsen zurück. Dazu kommt ein asymmetrisches Risikoprofil, das gegen unten stützt ohne nach oben Grenzen zu setzen.
4. Die allgemeine Auffassung, dass die Ausschüttung von Dividenden zu einer Verlangsamung des Wachstums eines Unternehmens führt, trifft nicht zu. Im Gegenteil: Es ist sogar statistisch bewiesen, dass Dividendenzahlungen den zukünftigen Wachstumsraten zugutekommen. Eine Erklärung dafür liegt in der Verbindung der Dividendenzahlung mit den Zukunftserwartungen der Manager. Investoren leiten daraus ab, dass eine geringe Auszahlungsrate einem Eingeständnis für künftig geringere Wachstumschancen gleichkommt.
Generell gilt, dass Dividendenstrategien überdurchschnittlich hohe Renditen generieren und dabei gleichzeitig das Risikoprofil des gesamten Portfolios reduzieren. Diese attraktiven Eigenschaften machen sie zu einer interessanten Alternative zu klassischen Anlageprodukten, was wiederum das steigende Interesse in den letzten Jahren erklärt. Die langjährige Erfahrung der Portfolio-Spezialisten ist letztlich mit entscheidend, bei der Titelauswahl die Dividendenperlen über Sektoren und Regionen hinweg zu identifizieren.