Dividenden steigen in Europa noch einstellig

Foto: flown, pixelio.de
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Höherer Dollar und sinkender Oelpreis sind positiv für die Unternehmensgewinne in Europa. Die Dividenden dürften aber nur noch langsam wachsen, meint Carlo Capaul, Head of Global Equities und Investmentstratege von Swiss & Global Asset Management.

14.01.2015, 12:00 Uhr

Redaktion: cw

Der starke Anstieg des US-Dollars und der Ölpreiszerfall dürften in diesem Jahr den Unternehmensgewinnen in Europa und in Japan nochmals einen Schub geben. Diese Erwartung vertritt Carlo Capaul, Head of Global Equities und Investmentstratege der Fondsgesellschaft Swiss & Global Asset Management, in einer aktuellen Marktanalyse. „In Europa und in Japan dürften die Gewinne eher über den Erwartungen liegen, während es in den USA zu Enttäuschungen kommen könnte“, sagt Capaul.

Mit Blick auf Dividendensteigerungen weist Capaul allerdings darauf hin, dass die Ausschüttungsquoten nicht mehr ohne weiteres so steigen wie in den vergangenen Jahren: „Der Raum für Dividendensteigerungen ist beschränkt, sofern die Unternehmensgewinne im Jahr 2015 nicht weiter steigen“. Denn der starke US-Dollar und der niedrige Ölpreis kommen nicht allen Regionen zugute: „Schwellenländer wie Brasilien, Russland oder Malaysia dürften dem Dollar-Kurs und Ölpreis zu schaffen machen“, sagt Capaul.

Für Investoren spielten deshalb bei einem Engagement auf diesen Märkten die einzelnen Geschäftsmodelle von Unternehmen sowie die Rahmenbedingungen einzelner Industriezweige eine wichtige Rolle. Das gelte auch für Länder wie Frankreich oder Italien, die mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. „Für bestimmte Euroländer sind die Rahmenbedingungen in der Tat schwierig. Das heisst aber nicht, dass man Unternehmen dieser Länder – insbesondere ausserhalb des Finanzbereichs – meiden sollte“, betont Capaul. „Denn viele Unternehmen etwa aus Italien oder Frankreich agieren weltweit und erwirtschaften nur einen kleinen Teil ihrer Umsätze in ihren Heimatländern“. Mit Blick auf Russland ist Capaul zurückhaltender: „Russland wird angesichts der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch 2015 kein ideales Umfeld für Dividendeninvestoren sein.“

„Im laufenden Jahr wird das weltweite Dividendenaufkommen im Einklang mit den Reingewinnen der Unternehmen um einen einstelligen Prozentsatz an Wert gewinnen“, sagt Capaul. Als wichtigste Einflussgrösse betont Capaul die Rolle der Unternehmensgewinne, da sich an den globalen Rahmenbedingungen nicht viel ändern werde: „Die aktuellen Rahmenbedingungen werden in diesem Jahr Bestand haben, selbst wenn die US-Notenbank als erste der führenden Zentralbanken im Lauf des Jahres eine moderatere Geldpolitik einführt – in welcher Form auch immer“, sagt Capaul. Er legt seiner Prognose ein reales Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent und ein nominelles Wirtschaftswachstum von 4,1 Prozent gemessen in US-Dollar in den Industriestaaten zugrunde sowie ein nominelles Wachstum von 11 Prozent in den Schwellenländern. „Angesichts der moderaten Wachstumsaussichten werden für weitere Kurssteigerungen die Unternehmensgewinne ausschlaggebend sein“, so Capaul.

Zudem könne er sich vorstellen, dass nicht-indexorientierte Investoren einen Teil ihres Engagements in günstigere Märkte wie z.B. Euroland, Japan, China, Thailand, Taiwan und die Türkei aber auch günstigere Branchen wie Industrie und Telekommunikation sowie Nicht-Basiskonsumgüter umschichten werden – beziehungsweise innerhalb einzelner Branchen in günstigere Aktien. In der Summe dürften diese Massnahmen nur zu einem geringen Kapitalgewinn auf Weltindex-Niveau führen.

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