23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Gemäss den Bantleon-Experten hat der DAX von September 2011 bis Januar 2013 in einer beeindruckenden Rallye um 57 Prozent zugelegt. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, weil die Konjunktur in Deutschland gleichzeitig stark rückläufig war.
Denn zwischen September 2011 bis Januar 2013 fiel der PMI Index unter die Expansionsschwelle. Unterdessen hingen die Eventrisiken in Form eines Zusammenbruchs der Eurozone wie ein Damoklesschwert über den Aktienmärkten. Die offenen Liquiditätsschleusen der Zentralbanken sorgten aber weltweit für Anlagenotstand, der auch über Investitionen in Aktien befriedigt wurde. Sollte die Europäische Zentralbank künftig aber einen Ausstieg aus der Krisenpolitik erwägen, könnte ein desaströses Szenario für den DAX die Folge sein. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung stellt sich daher die Frage, inwieweit sich ein Investment in deutsche Standardwerte aus Chance-Risiko-Überlegungen noch lohnt.
Konjunkturelle Belebung
Von fundamentaler Seite dürfte der Gegenwind für den DAX in den kommenden Wochen deutlich nachlassen. Gemäss den Frühindikatoren der Bantleon, die einen markanten Vorlauf vor den öffentlich verfügbaren Stimmungsindices haben, deuten diese bereits seit einigen Monaten auf eine konjunkturelle Belebung im ersten Halbjahr 2013 hin. Diese Prognose beginnt sich zudem in den öffentlichen Barometern abzuzeichnen. So stieg nicht nur der IFO Index zuletzt zum dritten Mal in Folge, sondern auch die Entwicklung des ZEW Index und der PMI Daten stimmen optimistisch. Der konjunkturelle Tiefpunkt dürfte damit bereits durchschritten sein.
Gleichzeitig ist die Bewertung des DAX alles anderen als ambitioniert. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist gemessen an den Schätzungen für 2014 mit 9,95 historisch Tief. Hinzu kommt, dass die Dividendenrendite mit 3,81 Prozent vor dem Hintergrund der zyklischen Renditetiefststände bei nahezu allen Anleiheklassen als äusserst attraktiv einzustufen ist.
Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild in den vergangenen Wochen ebenfalls erheblich verbessert. So konnte zum Jahreswechsel der seit Juli 2007 bestehende Abwärtstrend mit dem Bruch der Kursmarke bei 7360 Punkten verlassen werden. Im Anschluss wurde der zyklische Höchststand vom Mai 2011 bei 7600 Punkten nachhaltig überwunden. Damit bleibt der seit September 2011 bestehende Aufwärtstrend intakt und die Kursrallye gewinnt zunehmend an Dynamik. Dadurch ergibt sich eine signifikante Unterstützungszone zwischen 7600 und 7300 Punkten, die bei temporären Rückschlägen starkes Kaufinteresse wecken dürfte.
Positiver Markttrend
Untermauert wird dieses Szenario durch die derzeitige markttechnische Entwicklung. Vor allem der Anstieg der Trenddynamik lässt auf einen bestehenden Bullenmarkt schliessen, der seinen Zenit noch lange nicht erreicht hat. Hinzu kommt, dass der MACD dieses Signal eindrücklich bestätigt und das Momentum im positiven aber noch nicht überkauften Bereich notiert.
Zur selben Zeit zeigen auch andere korrelierenden Aktienmärkte, wie der Eurostoxx 50, der S&P und der Nikkei, einen klar positiven Markttrend und der Anleihenmarkt musste einen ersten moderaten Renditeanstieg verkraften. Diese Entwicklung zeigt, dass der aufkommende Konkjunkturoptimismus bereits seinen Weg in die Kapitalmärkte zu finden beginnt und der »Draghi-Put« Wirkung zeigt.
Der DAX sollte deshalb in den kommenden Monaten weiter deutlich steigen, weil sowohl der fundamentale als auch der technische Rückenwind gerade erst begonnen haben. Die Bantleon erwartet neue Allzeithöchststände und sieht zunächst Potential bis in den Bereich 8500 bis 8700. Bei diesen Kursmarken könnten die Trendparallelen der vorherrschenden Aufwärtstrends zu Gewinnmitnahmen führen. Längerfristig befinden sich signifikante Widerstände aber erst bei etwa 9700 Punkten. Die Party hat also erst angefangen.