11.04.2025, 17:19 Uhr
«Es wird viel über den Niedergang des aktiven Investierens gesprochen, aber weit weniger über die Risiken und Defizite eines passiven Anlageansatzes. Die heutigen Märkte könnten den Weckruf liefern», schreibt...
Bei der Versteigerung unverzinslicher Schatzanweisungen mit sechsmonatiger Laufzeit fiel die Durchschnittsrendite auf 1,9351 Prozent, wie die Finanzagentur mitteilte. Laut der Landesbank Baden-Württemberg wurde damit erstmals seit 2022 wieder die Zwei-Prozent-Marke unterschritten. Zum Vergleich: Bei der vorigen vergleichbaren Auktion im Januar lag der Zins noch bei 2,3750 Prozent.
«Diese niedrige Emissionsrendite reflektiert unmittelbar die Erwartung, dass die EZB ihre Leitzinsen in den kommenden Monaten weiter senken wird, um den befürchteten negativen konjunkturellen Folgen eines eskalierenden Handelskonflikts entgegenzutreten», sagte LBBW-Analyst Elmar Völker gegenüber Reuters. «Die Anleger haben angesichts der extrem hohen wirtschaftlichen Unsicherheit zudem wieder gesteigerten Appetit auf die Sicherheit von Bundeswertpapieren.»
Die Aufstockung selbst war nur anderthalbfach überzeichnet. Im Januar übertraf die Nachfrage das Angebot noch um das 4,2-Fache.
Der Bund profitiert aktuell von der Flucht der Anleger in sichere Anlagen, ausgelöst vom Börsencrash infolge wachsender Sorge vor einer weltweiten Rezession – ausgelöst durch die Zollpolitik Trumps. Deutschland ist wegen seiner Top-Bonitätsnote AAA ein gefragter Schuldner. Die Finanzagentur will in diesem Jahr rund 380 Milliarden Euro für den Bund am Finanzmarkt einsammeln. Das wäre der tiefste Wert seit 2019.