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Der Inflationsdruck steigt an

April LaRusse, Produktspezialistin bei Insight Investment (BNY Mellon).
April LaRusse, Produktspezialistin bei Insight Investment (BNY Mellon).

Erstmals seit einigen Jahren ist die Inflation wieder in den Fokus gerückt und nun das Schlagwort des Jahres 2017. Im Fixed Income-Sonderbericht von BNY Mellon nehmen verschiedene Experten das aktuelle Anlagejahr unter die Lupe.

08.03.2017, 10:14 Uhr

Redaktion: jog

Der Fixed Income-Sonderbericht von BNY Mellon Investment Management beruht auf der Expertise der Investmentprofis von Newton Investment Management, Insight Investment, Standish Mellon Asset Management, Mellon Capital Management und Alcentra, die das Umfeld für die Anleihenmärkte im Jahr 2017 unter die Lupe genommen haben.

Obwohl das politische Risiko – und damit auch die Volatilität – weiter zunehmen und die Anleihenerträge in diesem Jahr massgeblich bestimmen wird, ist es die steigende Inflation, die die Anleger wirklich innehalten lässt.

Nachfolgend einige kurze Einschätzungen von Portfoliomanagern und Anlagespezialisten der BNY Mellon-Investmentboutiquen:

"Sowohl in den USA als auch an den bedeutenden europäischen Märkten wie Deutschland steigt der Inflationsdruck momentan an. Dadurch werden die Anleihenrenditen nach oben getrieben. Allerdings könnte diese Entwicklung für die Credit-Märkte auch positive Aspekte mit sich bringen. Schliesslich hat eine Inflation den Vorteil, dass sie den Wert der Verbindlichkeiten eines Unternehmens mindert – und damit möglicherweise auch das Ausfallrisiko für Credit-Investoren", so Paul Brain, Leiter Anleihen bei Newton Investment Management.

Was die Auswirkungen der Inflation auf die europäischen Märkte betrifft, so erklärt April LaRusse, Produktspezialistin bei Insight Investment: "Die Inflation könnte den Anleihenmärkten in Europa einige Probleme bereiten, weil dadurch die Unterschiede zwischen den einzelnen europäischen Volkswirtschaften noch verstärkt werden könnten. Da die Geldmarktpolitik der EZB voraussichtlich locker bleiben wird, obwohl man die Anleihenkäufe zuletzt reduziert hat, streben viele Volkswirtschaften – vor allem in den Peripherieländern – auch weiterhin ein Wirtschaftswachstum an. Parallel dazu klettert die Inflation in den europäischen Kernländern allmählich wieder nach oben – und zwar in erster Linie in Deutschland. Dadurch könnten Spannungen im Hinblick auf die expansive Geldmarktpolitik der EZB ausgelöst und an den Märkten die Frage aufgeworfen werden, ob das aktuelle Zinsniveau wirklich für alle europäischen Staaten gleichermassen angemessen ist."

LaRusse fügt hinzu, dass die politische Unsicherheit auch 2017 anhalten könnte – und zwar insbesondere in Europa. "Die politischen Ereignisse in Grossbritannien, den USA und Europa haben dazu geführt, dass einige Risiken an die Finanzmärkte zurückgekehrt sind, wie dies seit der Finanzkrise nicht mehr der Fall war."

"In diesem Jahr werden im Zuge des Brexit nämlich weitere Einzelheiten zum erwarteten Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union bekannt werden. Ausserdem hat Trump die US-Präsidentschaft übernommen und ist auf dem Weg, seine politischen Pläne umzusetzen (und ist dabei weder langweilig noch berechenbar). Und nicht zuletzt stehen in Italien, Frankreich und Deutschland wichtige Wahlen sowie noch weitere entscheidende politische Ereignisse an", so LaRousse.

Was die Anlagechancen betrifft, die sich daraus ergeben, so erwartet Paul Hatfield, Chief Investment Officer bei Alcentra, für die europäischen Kreditmärkte ein erfreuliches Jahr.

"Die Aussichten auf weitere Zinsanhebungen stimmen mit Blick auf den europäischen Kreditmarkt, der nach wie vor sehr robust ist, zuversichtlich. Gleichzeitig ist das technische Umfeld nach wie vor sehr gut. Und nicht zuletzt sind einige der volatilen Sektoren, die der US-Markt aufweist, in Europa ja gar nicht vertreten. Obwohl Europa von möglichen Zinserhöhungen in diesem Jahr nicht unmittelbar profitieren würde, rechnen wir mit einem Umfeld niedriger Ausfallraten. Darüber hinaus werden wir insgesamt recht defensiv positioniert sein, so dass die Kreditpreise relativ stabil bleiben sollten. Deshalb steht uns vermutlich ein weiteres Jahr bevor, in dessen Verlauf der europäische Kreditmarkt einen Ertrag von rund 5% vorlegen wird."

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