Dax: Dritter Dividendenrekord in Folge

Die grossen deutschen Firmen zahlen für 2023 so viel Dividende wie noch nie. (Bild Video Media Studio Europe/Shutterstock)
Die grossen deutschen Firmen zahlen für 2023 so viel Dividende wie noch nie. (Bild Video Media Studio Europe/Shutterstock)

Aktionäre von Firmen aus der Dax-Familie können in der Summe auf eine Rekordausschüttung hoffen. Mit geschätzt 62,5 Milliarden Euro übertrifft das Ausschüttungsvolumen der 160 Unternehmen den Vorjahreswert um 1,6 Prozent, wie aus Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hervorgeht.

15.04.2024, 13:19 Uhr
Aktien

Redaktion: AWP

«Das ist der dritte Dividenden-Rekord in Folge», sagte Studienautor Christian Röhl. «Die neuerliche Bestmarke lässt indes keine validen Rückschlüsse auf die Gesamtlage der deutschen Wirtschaft zu, sondern resultiert primär aus der Stärke der global aufgestellten Dax-Konzerne», ergänzte er.

Aktionäre von Konzernen der obersten deutschen Börsenliga profitieren besonders stark von dem Geldregen. Bei den 40 Dax-Konzernen fällt mit 53,8 Milliarden Euro die Dividendensumme so gross aus wie noch nie seit der ersten Analyse im Jahr 2012, wie das Beratungsunternehmen EY errechnet hat. Das sind 2,4 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. 24 Konzerne zahlen in diesem Jahr eine höhere Dividende als im Vorjahr, bei fünf Unternehmen gehen die Aktionäre allerdings leer aus.

Die Dividendensumme stieg, obwohl die Dax-Konzerne insgesamt im vergangenen Jahr weniger verdienten. Die Konzernergebnisse sanken EY zufolge zusammengerechnet um sechs Prozent auf 120,9 Milliarden Euro. Allerdings liege die Ausschüttungsquote - also der Anteil der Dividendenzahlungen am gesamten Gewinn – «mit 44,5 Prozent immer noch unterhalb des 5-Jahres-Durchschnitts von 47,6 Prozent und damit auf einem soliden und vertretbaren Niveau», erläuterte EY-Partner Mathieu Meyer.

Die grössten Dividendenzahler

Grösster Zahler ist nach EY-Berechnung in diesem Jahr der Autobauer Mercedes -Benz (5,5 Milliarden Euro) - trotz eines leichten Rückgangs der Ausschüttungssumme um 0,7 Prozent, dicht gefolgt vom Münchner Versicherungskonzern Allianz mit einem Plus von 18 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Den dritten Platz belegt mit 4,5 Milliarden Euro Volkswagen. Der Autobauer hat die Ausschüttungssumme um drei Prozent erhöht. Die Aktionäre der Porsche AG können sich auf eine besonders deutliche Erhöhung freuen: Laut EY steigert der Autobauer seine Ausschüttung um 129 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.

Schlechtere Wirtschaftsaussichten liessen offen, wie lang der Dividendenboom noch anhalten werde, sagte Meyer. «Die konjunkturelle Lage ist düster, sowohl die wirtschaftlichen als auch die politischen Risiken werden eher grösser als kleiner.» Immer mehr Dax-Konzerne kündigten angesichts sinkender Quartalsgewinne harte Sparprogramme an. «Sollte der Druck auf die Gewinne in diesem Jahr anhalten, werden wohl auch die Dividendenausschüttungen auf den Prüfstand gestellt werden», prognostizierte Meyer.

Weniger Geld von kleineren Firmen

Für Aktionäre von kleineren und mittelgrossen Konzernen fällt der Geldregen in diesem Jahr in der Summe teils geringer aus. Die 50 Unternehmen im MDax schütten der DSW zufolge geschätzt insgesamt 5,73 Milliarden Euro an die Anteilseigner aus - ein Minus von 13,4 Prozent im Vorjahresvergleich. Mit einem Plus von 48,8 Prozent steigt zwar die Ausschüttungssumme der SDax -Konzerne auf geschätzt 3,841 Milliarden Euro, sie entfällt aber auf 70 Unternehmen. Nicht einmal die Hälfte der im MDax und SDax-notierten Unternehmen erhöhten ihre Dividende, erläuterte Röhl. Gezahlt werden die Dividenden für das abgelaufene Geschäftsjahr jeweils nach der Hauptversammlung

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