Cybersicherheits-Aktien brechen ein

Firmenchef Nikesh Arora spricht von einer neuen «ausgabenmüde» in Sachen Cybersicherheit. (Bild rafapress/Shutterstock)
Firmenchef Nikesh Arora spricht von einer neuen «ausgabenmüde» in Sachen Cybersicherheit. (Bild rafapress/Shutterstock)

Die Aktien des amerikanischen Cybersicherheitsunternehmens Palo Alto Networks sind im deutschen Börsenhandel um mehr als 23 Prozent abgestürzt. Grund dafür ist, dass der Konzern seine Umsatz- und Ertragsprognose gesenkt hat. Das zieht auch andere Papiere mit nach unten.

21.02.2024, 15:18 Uhr

Redaktion: sw

Der Gesamtumsatz soll in diesem Jahr zwischen 7,95 und acht Milliarden Dollar liegen. Das ist etwas weniger als die zuvor prognostizierten 8,2 Milliarden Dollar. Analysten hatten einen Umsatz von mehr als acht Milliarden Dollar für 2024 veranschlagt. Diese Nachricht beendet die Hoffnungen vieler Anleger, dass die Investitionen in Cybersicherheit immer weiter zunehmen.

Der korrigierte Ausblick auf das neue Geschäftsjahr deutet im Gegenteil darauf hin, dass die Kunden von Palo Alto Networks ihre Investitionsbereitschaft im Cybersicherheitsbereich zurückschrauben.

Kunden wollen mehr Sicherheit für ihr Geld

Firmenchef Nikesh Arora sagte, die Kunden seien bezüglich Cybersicherheit zusehend «ausgabenmüde». Das sei neu. Viele würden feststellen, dass das Hinzufügen zusätzlicher Produkte «nicht unbedingt zu einem besseren Sicherheitsergebnis für sie führt».
Dass seine Kunden ihre Gesamtausgaben für Cybersicherheit verringern, sieht er indes nicht. Sie würden stattdessen mehr für ihr Geld wollen. Gegenüber dem Sender CNBC erklärte er, es handle sich um eine «Neuformung der Nachfragekurve». Das künftige Wachstum seines Unternehmens sieht er dabei nicht gefährdet.

Die Analysten von Jefferies zeigten sich von dem Ausblick negativ überrascht. Sie verweisen darauf, dass der Verweis auf eine «Cyber-Müdigkeit» zwar logisch klinge, andere Unternehmen davon aber nicht gesprochen hätten. «Wir bleiben grosse Fans der langfristigen Geschichte, aber die Aktien werden erstmal unter Druck stehen», schreiben die Analysten.

Auch andere IT-Sicherheitsdienstleister schwächeln

Laut Arora würden alle Unternehmen der Branche die fehlende Investitionsbereitschaft der Kunden spüren, darunter Service Now, Workday und Salesforce. Auch an der Börse zog die Korrektur des Ausblicks von Palo Alto mehrere Wettbewerber in die Verlustzone: Die Aktien der nach Marktkapitalisierung fünf grössten IT-Sicherheitsfirmen notierten am Mittwoch im Minus. Crowdstrike verliert mehr als acht Prozent an der Frankfurter Börse. Zscaler verbilligt sich um mehr als sieben Prozent.

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