22.11.2024, 10:49 Uhr
Der neue Fonds soll laut Mitteilung die steigende Nachfrage nach nachhaltig bewirtschafteten Waldgebieten bedienen. Das erste Closing war mit 130 Millionen Dollar erfolgreich.
Die Commerzbank will ihre Aktionäre im Abwehrkampf gegen die italienische Unicredit weiterhin mit der Aussicht auf einen Rekordgewinn bei der Stange halten. Gleichzeitig erhöhte Unicredit-Chef Andrea Orcel abermals die Prognosen für das laufende Jahr.
Zwar verdiente die Commerzbank im dritten Quartal etwas weniger als ein Jahr zuvor, im Gesamtjahr 2024 sieht sich der Vorstand dennoch auf Kurs zu einem Überschuss von rund 2,4 Milliarden Euro.
«Wir sind überzeugt, dass wir den Gewinn in diesem Jahr erneut steigern können», bekräftigte Konzernchefin Bettina Orlopp, die zum 1. Oktober auf den Chefposten befördert worden war. 2023 hatte die Commerzbank etwas mehr als 2,2 Milliarden Euro verdient. Ohne eine Milliardenbelastung bei der polnischen Tochter mBank hätte es jedoch deutlich mehr sein können.
«Das Kundengeschäft hat sich im dritten Quartal sehr gut entwickelt. Erfreulich ist vor allem das Wachstum des Provisionsüberschusses», bilanzierte Orlopp. Unter dem Strich verdiente das Frankfurter Institut im Zeitraum Juli bis einschliesslich September mit 642 Millionen Euro gut sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, allerdings mehr als von Analysten erwartet. Weil es in den Quartalen zuvor besser lief, steht nach neun Monaten eine Gewinnsteigerung um etwas mehr als fünf Prozent zum Vorjahreszeitraum auf gut 1,9 Milliarden Euro in der Zwischenbilanz.
Beim Zins- und Provisionsüberschuss erwartet die Commerzbank im Gesamtjahr nun mehr als bislang. Der Zinsüberschuss soll statt rund 8,1 Milliarden Euro nun rund 8,2 Milliarden Euro erreichen. 2023 war der Wert dank der Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) auf rund 8,4 Milliarden Euro geschnellt. Mittlerweile sind die Zinsen wieder gesunken und der Rückenwind für Geldhäuser hat etwas nachgelassen. Den Provisionsüberschuss (2023: rund 3,4 Milliarden Euro) will der Vorstand um mehr als fünf Prozent steigern, bisher war ein Wachstum von vier Prozent angepeilt.
Die italienische Grossbank Unicredit hatte Anfang September den Teilausstieg des Bundes genutzt und war im grossen Stil bei der Commerzbank eingestiegen. Inklusive Finanzinstrumenten sicherte sich das Institut 21 Prozent der Anteile. Zudem beantragte die Bank die Erlaubnis, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent aufzustocken. Unicredit-Chef Andrea Orcel hat eine Übernahme der Commerzbank als Option bezeichnet.
Im dritten Quartal bewies die Unicredit ihre Stärke und verdiente mehr als erwartet. Der Überschuss sei in den drei Monaten bis Ende September im Jahresvergleich um gut acht Prozent auf 2,5 Milliarden Euro gestiegen, teilte die im EuroStoxx 50 notierte HVB-Mutter in Mailand mit. Damit schnitt die Bank deutlich besser ab, als von Bloomberg befragte Experten erwartet hatten.
Im laufenden Jahr peilt Orcel jetzt einen Gewinn von mehr als neun Milliarden Euro an. Diesen Wert will er dann auch in den beiden kommenden Jahren übertreffen. Die Unicredit wird am Kapitalmarkt nach einem jahrelangen Höhenflug der Aktie mit rund 70 Milliarden Euro bewertet, die Commerzbank kommt auf knapp 20 Milliarden Euro.
Die Commerzbank ihrerseits will die Laune ihrer Anteilseigner zusätzlich mit einem weiteren Aktienrückkauf heben. Der Frankfurter Konzern will dafür in einer ersten Tranche rund 600 Millionen Euro ausgeben. Die Genehmigung einer zweiten Tranche in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro hat die Bank, deren grösster Anteilseigner derzeit der deutsche Staat ist, bei der EZB und der Finanzagentur des Bundes beantragt.
Für dieses Geschäftsjahr strebt die Commerzbank an, mindestens 70 Prozent des Konzerngewinns an ihre Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben - jedoch nicht mehr als das Konzernergebnis nach Abzug der Zinszahlungen für eigenkapitalähnliche sogenannte AT1-Papiere. Der Aktienrückkauf soll nach der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal beginnen und spätestens Mitte Februar 2025 abgeschlossen sein.