Chinesischer Billiganbieter Shein will an die US-Börse

Die Shein-App wurde im vergangenen Jahr weltweit 200 Millionen Mal heruntergeladen – mehr als jede andere App. (Bild Koshiro K/Shutterstock)
Die Shein-App wurde im vergangenen Jahr weltweit 200 Millionen Mal heruntergeladen – mehr als jede andere App. (Bild Koshiro K/Shutterstock)

Laut amerikanischen Medienberichten könnte Shein 2024 an die Börse gehen. Der chinesische Online-Händler wurde im Mai mit mehr als 60 Milliarden Dollar bewertet.

28.11.2023, 11:32 Uhr
Aktien

Redaktion: sw

Der chinesische Billigmode-Onlinehändler Shein hat offenbar einen vertraulichen Antrag auf einen Börsengang in den USA gestellt. Die US-Grossbanken Goldman Sachs, JP Morgan Chase und Morgan Stanley seien als Konsortialführer für den Börsengang engagiert worden, der im Jahr 2024 stattfinden könnte. Das berichten das «Wall Street Journal» und CNBC. Das Unternehmen wurde im Mai mit mehr als 60 Milliarden Dollar bewertet.

Extreme Preise

Shein wurde 2008 in Nanjing gegründet und hat seinen Sitz 2019 nach Singapur verlegt. Das Unternehmen hat sich vor allem mit extrem niedrigen Kampfpreisen zu einem der weltweit grössten Online-Modehäuser entwickelt. Sogar Brautkleider gibt es hier ab 23,99 Dollar zu kaufen.

Die Shein-App wurde im vergangenen Jahr weltweit 200 Millionen Mal heruntergeladen – mehr als jede andere App. Das Unternehmen zählt rund 75 Millionen aktive Kunden, davon knapp 14 Millionen in den USA.

Branchenexperten schätzen, dass Shein in den Vereinigten Staaten einen Marktanteil von fast 40 Prozent im Bereich Fast Fashion hat. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen rund 23 Milliarden US-Dollar umgesetzt.

Shein produziert die Kleidung in China und verkauft sie ausschliesslich im Ausland, vor allem in den USA und Europa. Wegen der günstigen Preise steht das Unternehmen im Verdacht, seine Waren unter menschenunwürdigen Bedingungen herstellen zu lassen.

In der Kritik

Unter anderem untersucht ein Ausschuss des US-Abgeordnetenhauses das Geschäftsgebaren von Shein. Viele Politiker und die Justizminister von 16 republikanischen Bundesstaaten haben die US-Börsenaufsicht SEC aufgerufen, vor einem möglichen Börsengang von Shein sicherzustellen, dass die Lieferketten des Konzerns frei von Zwangsarbeit sind.

Über einen Börsengang ist immer wieder spekuliert worden. Nun hat Shein offensichtlich einen sogenannten vertraulichen Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC gestellt. Dieses Verfahren ermöglicht es Unternehmen, erste Informationen und Dokumente auszutauschen, ohne dass diese sofort öffentlich werden. Erst wenn das Unternehmen sich entscheidet, den Börsengang tatsächlich durchzuführen, muss auch dieser Schriftverkehr publik gemacht werden.

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