23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Staatsanleihen und staatsnahe Titel aus den Emerging Markets haben die herben Verluste von 2022 zumindest teilweise ausgeglichen. "Der durchschnittliche Coupon von 7,4 Prozent schützt vor Verlusten bei steigenden Zinsen und Währungsschwankungen", sagt Alexander Posthoff von Bantleon. Er empfiehlt kurz laufende Papiere mit Restlaufzeit bis zu zwei Jahren.
Kurzlaufende Emerging-Markets-Anleihen resp. solche mit nur kurzer Restlaufzeit seien derzeit besonders attraktiv, "weil hier ein hoher Coupon einer relativ geringen Volatilität gegenübersteht", begründet Alexander Posthoff, Senior Portfolio Manager des deutschen Asset Managers Bantleon, seine Empfehlung. Komme es, wie von Bantleon erwartet, in absehbarer Zeit zu Zinssenkungen der US-Notenbank, "werden diese Anleihen mit Kursgewinnen glänzen."
Nach schmerzhaften Verlusten 2022 von 15% haben sich Staatsanleihen und Quasi-Staatsanleihen aus den Emerging Markets gemessen am Bloomberg EM USD Total Return Index erholt. Die positive Wertentwicklung von 4% seit Jahresanfang zeigen laut Posthoff, dass das Investorenvertrauen in diese Anleihenklasse zurückgekehrt sei.
Trotz inzwischen gesunkener Risikoprämien würden in US-Dollar denominierte Anleihen aus den Emerging Markets immer noch eine attraktive Risikoprämie von etwa 310 Basispunkten gegenüber US-Staatsanleihen bieten. "Das entspricht einer Rendite von 7,4% pro Jahr", so der Bantleon-Fachmann.
"Dieser hohe Coupon ist für Anleger ein grosses Sicherheitspolster bei steigenden Zinsen und Währungsschwankungen", erklärt er. Zudem könnten die Risikoprämien von Emerging-Markets-Anleihen in den nächsten Monaten weiter sinken: Vergleiche man das aktuelle Niveau mit der vergangenen Niedrigzinsphase, so seien auch 270 Basispunkte Renditeaufschlag gegenüber US-Staatsanleihen ein denkbares Szenario. "Hier sind also noch Kursgewinne möglich."
Um die Risiken zu minimieren, bevorzugt Bantleon unverändert Regionen und Länder, die nur geringe Handelsverflechtungen mit Osteuropa haben und damit der Geopolitik weniger stark ausgesetzt sind. Dazu zählen die Golfregion (Bahrain, Oman, Katar) und Südamerika (Brasilien, Kolumbien, Mexiko). Diese Staaten würden zudem mit einer robusten Konjunktur und solider Bonität überzeugen.
Vorsichtig sollten Anleger hingegen wegen der Rezessionsgefahren bei Anleihen von wirtschaftlich schwächeren Emittenten sein. Dort drohten bei einem globalen Konjunktureinbruch Zahlungsausfälle.
Beim Investieren in Emerging-Markets-Anleihen ist zu beachten, dass es zumindest für Privatanleger aufgrund von Marktzugangsbeschränkungen und Mindestordergrössen in den vergangenen Jahren schwierig geworden ist, Anleihen einzelner Emittenten zu kaufen. Um eine sinnvolle Risikostreuung zu erreichen, ist der Kauf von aktiv gemanagten Anleihen- oder Multi-Asset-Fonds oder von Indexfonds (ETFs) möglich, rät Bantleon.
"Bei ETF ist jedoch zu beachten, dass die Anleihenlaufzeiten nicht aktiv gesteuert werden und sie deshalb weder von sinkenden Zinsen überdurchschnittlich profitieren können noch Schutz vor Kursverlusten infolge steigender Zinsen bieten", fügt Alexander Posthoff an.
Der deutsche Vermögensverwalter – er ist auch in der Schweiz präsent – gewichtet EmMa-Anleihen u.a. als Beimischung im seinem ausgewogenen Multi-Asset-Fonds aktuell mit 7 Prozent. Bevorzugt werden Emittenten mit Investment-Grade-Rating.