Bondmärkte unverändert attraktiv

Nach Ansicht der Fondsgesellschaft Swiss & Global Asset Management bestehen zwar noch Kaufgelegenheiten in Teilsegmenten der globalen Rentenmärkte, wie bei Schwellenländeranleihen, Wandelanleihen oder strukturierten Kreditpapieren, doch die wesentlichen Ertragschancen verschieben sich hin zu Strategien, die auf Preisverwerfungen und -korrekturen setzen.

19.06.2014, 11:43 Uhr

Redaktion: jf

Insgesamt neutrale bis leicht negative Duration bevorzugt
Trotz weltweit wieder fallender Zinsniveaus seit Jahresbeginn und der jüngsten EZB-Entscheidung bleibt der zyklische Trend hin zu steigenden längerfristigen Zinsen und dadurch steileren Zinskurven intakt. Die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung sind nicht primär anziehende Inflationserwartungen, sondern sich normalisierende Kapitalmarktrenditen. „Die Kapitalmarktrenditen wurden über die vergangenen viereinhalb Jahre durch zahlreiche unorthodoxe Zentralbankmassnahmen auf zu tiefen Niveaus gehalten. Entsprechend bevorzugen wir auf absehbare Zeit in den westlichen Zinsmärkten eine insgesamt moderat negative Duration“, sagt Ralph Gasser, Absolute-Return-Experte von Swiss & Global AM. „Ebenfalls erscheinen uns Strategien, welche auf steilere Zinskurven setzen – insbesondere über sehr attraktiv bewertete Zinsswaps mit Laufzeitbeginn in drei bis fünf Jahren – als äusserst attraktiv“, so Gasser.

Westliche Zinsmärkte ausgereizt – Schwellenländer nach Ausverkauf 2013 nun wieder attraktiv
Während der Experte in den westlichen Zinsmärkten verstärkt auf Preisverwerfungen und Preiskorrekturen setze, und Gewinne in der europäischen Peripherie realisiere, erachte er im Gegenzug die Zinskurven diverser Schwellenländer als wieder äusserst kaufenswert. „Die Zinsen einzelner Schwellenländer haben über die vergangenen Monate deutlich über Gebühr korrigiert, nicht zuletzt aufgrund eines markanten Stimmungsumschwungs und substantiellen Mittelabflüssen aus der Anlageklasse“, so Gasser. Berücksichtige man jedoch die Verbesserung der Handels- und Leistungsbilanzdefizite der 20 grössten Volkswirtschaften (exklusive China), so sollten Schwellenländeranleihen neben einer hohen absoluten und realen laufenden Verzinsung auch deutliche Kursgewinne verzeichnen. „Wir mögen insbesondere Zinsengagements in Mexiko, Brasilien, Südafrika, Polen und Chile“, so Gasser weiter.

Rotation aus Unternehmensanleihen in Wandelanleihen
Unternehmensanleihen seien insgesamt überteuert, insbesondere qualitativ hochwertige Schuldner. Während viele Unternehmen während der Krise zurückhaltend waren und ihre Cash-Reserven aufgebaut haben, wurden sie zuletzt wieder aktiver: Die Investitionstätigkeit hat angezogen, Dividenden werden erhöht und es kommt wieder vermehrt zu Fusionen und Akquisitionen - alles Tätigkeiten, die das Risiko für Anleihenanleger tendenziell erhöhen. Zudem seien die Liquiditätsprämien im Handel aufgrund der erhöhten Eigenkapitalanforderungen und dem reduzierten Eigenhandel der Banken gestiegen. Die Kreditrisikoprämien von Unternehmensanleihen böten angesichts dieser Faktoren keine adäquate Risikokompensation mehr. „Wir bleiben Käufer von vorderhand immer noch günstigen Kreditabsicherungsinstrumenten, welche von wieder steigenden Kredit-Spreads profitieren würden. Zudem rotieren wir weiterhin aus Kreditpapieren in Wandelanleihen, welche ebenfalls Nutzniesser eines offensiveren Verhaltens der Unternehmen sein sollten“, erklärt der Experte.

US Dollar und Britisches Pfund auf den aktuellen Niveaus gegenüber Euro und Yen bevorzugt
„Während wir über die vergangenen zwölf bis 15 Monate eher dazu neigten, als Verkäufer des US-Dollar und des Britisches Pfund zu agieren, haben wir vor kurzem auf die Gegenposition geschwenkt und dürften mittelfristig an dieser Präferenz festhalten“, sagt Gasser über die Währungsengagements. Laut Gasser bleibt der Einsatz von Optionsstrategien in einem Umfeld ausgesprochen tiefer impliziter Volatilität äusserst preiswert. „Optionsstrategien bieten sich alternativ – sowohl zur Ertragsoptimierung wie auch Verlustminimierung – an.“

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