23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
An Infrastruktur-Investments werden Anleger in den nächsten Jahren kaum vorbeikommen, wenn sie Wert auf zuverlässige Erträge legen. Andreas Dagasan, Leiter Globale Aktien bei Bantleon, rät dabei von Investments in nicht-börsenkotierte Unternehmen ab.
Der Ausbau der globalen Infrastruktur ist ein fundamentaler Zukunftstrend mit überdurchschnittlichen Performanceperspektiven. Wesentliche Treiber sind für Andreas Dagasan, Leiter Globale Aktien bei Bantleon der hohe Nachholbedarf und die Bedeutung als globaler Wettbewerbsfaktor im Zuge des digitalen und demografischen Wandels: "Staaten werden in künftigen Konjunkturabschwüngen verstärkt die Rolle der Notenbanken als Stabilisator der Wirtschaft übernehmen müssen und über staatliche Infrastruktur-Investitionen einen Nachfrageimpuls erzeugen." Allein der Aufbau des neuen 5G-Mobilfunknetzes, der im nächsten Jahr auch in Europa beginnen wird, sei ein Standort- und Wettbewerbsfaktor für ganze Staaten. Schliesslich sei 5G eine Voraussetzung für die Digitalisierung und Vernetzung von Wertschöpfungsketten und Industriezweigen.
"Was bedeutet dies für Anleger? Dem aktuellen Trend, in nicht börsennotierte Infrastruktur-Unternehmen zu investieren, sollten sie nicht folgen", rät Dagasan. Diese Investments sind nicht handelbar und im Bedarfsfall unter Umständen nur schwer oder gar nicht zu verkaufen. Zudem sind diese Investments durch bilanzgetriebene und regulierungsbedingte Nachfrage bestimmter Anlegergruppen eindeutig zu teuer. Auch im Bereich börsennotierter Infrastruktur gibt es bereits Investmentmöglichkeiten, deren Schwerpunkt bzw. Universum jedoch falsch aufgesetzt ist. Oft werden einfach alle Arten von Infrastruktur alloziert: Bau, Minen, Rohstoffe und auch andere Segmente, die im weitesten Sinne zum Thema Infrastruktur gehören können, die dem Anleger jedoch ein zyklisches und konjunkturelles Risiko in sein Portfolio bringen, das aber vermieden werden sollte.
Mehr Chancen, weniger Risiken
Stattdessen sollten Anleger sich auf Investments im Bereich börsennotierte, regulierte Infrastruktur konzentrieren. Dagasan erläutert: "Regulierte Infrastruktur-Unternehmen, wie Autobahnbetreiber, Betreiber von Mobilfunkstationen und Netzbetreiber im Allgemeinen profitieren von monopolistischen Geschäftsmodellen mit schwer substituierbaren Assets und langlebigen Zahlungsströmen." Deren Charakteristika sind eine ausgeprägte Robustheit gegenüber Konjunkturschwankungen, stetige Cashflows der Unternehmen, eine solide Dividendenpolitik und eine niedrige Aktienkursvolatilität. Gemieden werden sollten dagegen weitgehend Infrastruktur-Anbieter mit unreguliertem Geschäft und mit dem Schwerpunkt auf Produktion, wie Bau, Zement und Energieproduktion. Anleger können mit dieser Auswahl börsennotierter Infrastruktur-Aktien hohe laufende Erträge aus Dividenden und überdurchschnittliche Wertsteigerungen erzielen. Börsennotierte, regulierte Infrastruktur-Investments erfüllen darüber hinaus komplexe Nachhaltigkeitskriterien und können dem individuellen Bedürfnis nach ESG-Kompatibilität angepasst werden. Zudem sind diese Investments gegenüber Handelskriegen zwischen einzelnen Staaten relativ immun.