12.11.2024, 17:37 Uhr
«Die jüngsten politischen und finanzpolitischen Schlagzeilen haben den europäischen Markt für Staatsanleihen nicht erschüttert, was darauf hindeutet, dass die Positionierung der Anleger bereits die erhebliche...
Bayer erwartet in diesem und im nächsten Jahr einen sinkenden operativen Gewinn und setzt auf Kostensenkungen. Die Aktie sackt um 13 Prozent ab und fällt auf ein 20-Jahres-Tief.
Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) fiel im dritten Quartal um fast 26 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro und lag damit leicht unter den Analysten-Erwartungen. Der Umsatz sank um 3,6 Prozent auf 9,97 Milliarden Euro.
Der Konzern senkt nach einem schwachen Quartal die Gewinnprognose für 2024. Grund ist der schlecht laufende Agrarmarkt mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln. «Insgesamt haben wir für kommendes Jahr eher gedämpfte Erwartungen in Bezug auf Umsatz und Ergebnis, und Letzteres wird voraussichtlich zurückgehen», sagte Finanzchef Wolfgang Nickl. «Dies wollen wir durch beschleunigte Kosten- und Effizienzmassnahmen teilweise ausgleichen.»
Für 2024 erwartet Bayer nun währungsbereinigt einen Rückgang des bereinigten operativen Gewinns auf 10,4 bis 10,7 Milliarden Euro. Bisher waren 10,7 bis 11,3 Milliarden prognostiziert worden.
Analysten hatten dies bereits erwartet, dennoch kommen die Nachrichten an der Börse nicht gut an. Die Bayer-Aktie fällt im frühen Handel um mehr als 13 Prozent auf 22 Euro. So niedrig war der Kurs zuletzt Ende 2004.
Die Pharmasparte entwickelt sich vergleichsweise stabil. Doch das Agrargeschäft, das 2018 mit dem 63 Milliarden Dollar schweren Zukauf von Monsanto erweitert wurde, macht dem Konzern zunehmend Sorgen. Vor allem in Lateinamerika, einem der wichtigsten Märkte für Bayer, halten sich die Bauern mit Investitionen zurück und senken die Anbaufläche.
Das zwingt Bayer zu erneuten Abschreibungen in der Sparte Crop Science in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Damit rutschte der gesamte Konzern unterm Strich erneut in die roten Zahlen: Der Nettoverlust lag im dritten Quartal bei 4,18 Milliarden Euro nach einem Minus von 4,57 Milliarden im Vorjahreszeitraum.