04.12.2024, 10:51 Uhr
«Während die Märkte von einer lockeren Geldpolitik beflügelt werden, drohen politische Umwälzungen in den USA sowie geopolitische Spannungen», schreibt Nicolas Forest, Chief Investment Officer bei Candriam in...
Mit der Grossübername von Autogrill hat die vormalige Dufry nicht nur eine starke Transformation durchlaufen, sondern ist auch fast doppelt so gross geworden. Unter dem neuen Namen Avolta zahlt das Unternehmen zudem wieder eine Dividende
Der Umsatz ist mit 12,5 Milliarden Franken fast doppelt so hoch wie ohne Autogrill. Aber auch im Vergleich zu einem vom Unternehmen erstellten pro-forma-Umsatz, in dem die Übernahme berücksichtigt ist, lag das Wachstum bei 16 Prozent. Die Gruppe ist nun eigenen Aussagen zufolge wesentlich breiter aufgestellt und dank Synergien auch profitabler unterwegs.
Das auf Flughafen-Shops spezialisierte Unternehmen profitiert nach der Corona-Pandemie also auch von der starken Erholung des internationalen Reiseverkehrs. So trugen alle Regionen zum Umsatzanstieg bei, wobei vor allem Asien-Pazifik stark zulegte. Avolta sieht die Region auch mit Blick nach vorne als ihren wichtigsten Wachstumsmarkt.
Der Betriebsgewinn (core EBITDA) lag mit 1,13 Milliarden gar 20 Prozent höher als der pro-forma-Wert für das Vorjahr. Entsprechend stieg auch die Marge von 8,7 auf 9 Prozent. Den Synergie-Effekt aus der Autogrill-Übernahme beziffert das Management dabei auf 30 Millionen Franken.
Der Reingewinn lag mit 308 Millionen ebenfalls deutlich höher. Die Aktionäre dürfen sich nun erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder auf eine Dividende freuen. 70 Rappen je Aktie sollen ausgeschüttet werden.
Im laufenden Jahr 2024 stellt Avolta bisher eine weitere Erholung des internationalen Reiseverkehrs fest. Im vergangenen Monat Februar stiegen die Verkäufe dem Unternehmen zufolge bereits wieder um 7 Prozent. In den kommenden Jahren sollen die Umsätze jeweils um jeweils 5 bis 7 Prozent steigen und sich die Margen (core EBITDA) um jährlich 20 bis 40 Basispunkte verbessern.
Die Synergien aus der Autogrill-Übernahme für 2024 beziffert der Reisedetailhändler auf 85 Millionen. Gleichzeitig dürfte der starke Franken die Entwicklung allerdings etwas bremsen. Avolta geht für das laufende Jahr von einem negativen Währungseffekt von 2 bis 3 Prozent aus.
Bei Analysten kommen die Ergebnisse wie auch der Ausblick insgesamt gut an. Sie sahen ihre Erwartungen leicht übertroffen und rechnen nun im Allgemeinen weiterhin mit einer positiven Dynamik. Das Aufholpotenzial dürfte nach der bereits starken Post-Covid-Erholung inzwischen aber deutlich geringer sein, heisst es.
Die Börse reagierte zunächst positiv auf die Zahlen: Der Aktienkurs schoss im frühen Handel um 4,5 Prozent in die Höhe. Die Gewinne verpufften danach aber wieder und der Kurs wechselte in der Folge mehrfach das Vorzeichen. Um 10.55 Uhr notierte die Aktie allerdings wieder 2,0 Prozent im Plus bei 36,30 Franken.