Ausbreitung der Trockengebiete erfordert neue Lösungen

(Bild: johnny.b/pixelio.de)
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Gemäss Thomas Guennegues, Senior Analyst bei RobecoSAM, zwingt die zunehmend bedrohliche Trockenheit alle kalifornischen Wasserverbraucher dazu, ihre Wassernutzung zu überdenken. Dadurch dürften sich neue Geschäftschancen für innovative Unternehmen entlang der Wasserwertschöpfungskette eröffnen, deren Lösungen die Auswirkungen der Trockenheit mindern.

31.03.2014, 16:22 Uhr

Redaktion: dab

"Barack Obama rief im Februar anlässlich eines Treffens mit Landwirten aus dem Central Valley in Kalifornien zu weitreichenden Massnahmen auf, um den Folgen der anhaltenden Trockenheit zu begegnen. Er stellte der Region USD 183 Millionen an staatlichen Hilfsgeldern in Aussicht. Kalifornien hat seit rund zehn Jahren mit extremer Trockenheit zu kämpfen und mit einer Verbesserung der Lage wird kurzfristig nicht gerechnet.

Die zwei wichtigsten Wasserquellen Kaliforniens stehen unter Druck. Beim Schmelzwasser aus der Schneedecke der Sierra Nevada, das regelmässig im Frühjahr und Sommer die Wasserläufe speist, zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels: Im Januar erreichte die Schneedecke nur 12% ihrer zu dieser Jahreszeit üblichen Höhe. Der Colorado, der Kalifornien und vier weitere Bundesstaaten im Südwesten der USA mit Wasser versorgt, verliert an Volumen, und auch der Wasserpegel des Lake Mead, des grössten Reservoirs am Fluss und in den gesamten USA, ist in den letzten Jahren dramatisch gesunken. Der Wasserstand ist inzwischen so tief, dass die Stadt Las Vegas, die 90% ihrer Wasserversorgung aus dem Lake Mead deckt, jetzt für USD 816 Millionen eine neue Wasserleitung legen muss.

Die extreme Trockenheit gefährdet auch das fragile Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Wasserverbrauchern Kaliforniens – der Landwirtschaft, der Öffentlichkeit und der Industrie. Im kalifornischen Central Valley werden rund 30%–50% der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in den USA produziert, mehr als in irgendeiner anderen US-Region. Mit einer Wasserentnahmerate von 80% ist die Region allerdings auch der grösste Wasserverbraucher Kaliforniens. Angesichts der zunehmend negativen Auswirkungen für andere Stakeholder wird der Agrarsektor daher letztlich einen höheren Kostenbeitrag leisten müssen.

Die Wasserproblematik in Kalifornien lässt sich nur durch eine Kombination mehrerer Lösungen entlang der gesamten Wasserwertschöpfungskette adressieren. Wasserversorger wie American States Water werden mehr für den Wasserschutz tun müssen, beispielsweise durch differenzierte Wassergebühren und den Ausbau der Infrastruktur. Die Agrarwirtschaft wird intelligentere Lösungen einsetzen müssen, um den Wasserbedarf zu senken. Ein Beispiel ist die GPS-Lösung von Trimble, die Landwirten hilft, gezielt Flächen zu identifizieren, die bewässert werden müssen. Schliesslich bedarf es neuer Lösungen für die Wasserbereitstellung. Dazu gehören Entsalzungsanlagen, von denen einige bereits im Bau sind, und die Wasserwiederverwertungsprojekte von Suez Environnement."

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