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Auf die Wolke folgt der Nebel

Daten werden zunehmend von der "Cloud" in den "Fog" verlagert (Foto Wolfgang Schröder, Pixelio.de)
Daten werden zunehmend von der "Cloud" in den "Fog" verlagert (Foto Wolfgang Schröder, Pixelio.de)

Die sogenannte Fog-Technologie oder das Fog-Computing steht bereit, den Markt zu revolutionieren. Davon ist Mark Hawtin, Investment Director bei GAM, überzeugt.

02.06.2017, 11:23 Uhr

Redaktion: cwe

„Die Cloud-Technologie hat sich mittlerweile weitgehend etabliert, auch wenn ihr volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft wird. Die Flexibilität, die die Cloud bietet, wird nun durch den Fog sogar noch erweitert", sagt Mark Hawtin, Investment Director bei GAM. Die Cloud-Technologie stösst an ihre Grenzen, wenn sehr grosse Datenmengen in Echtzeit abgerufen und verarbeitet werden müssen. Beim Fog werden Daten nicht mehr komplett an die Cloud gesendet, sondern zunächst zu einem Server in der Nähe, der dann einen Teil direkt verarbeitet und den Rest an die Cloud sendet. Der Fog setzt sich also aus vielen Endgeräten in der Nähe des Users zusammen und greift so zum Beispiel ungenutzte Server-Kapazitäten ab. Diese lokalen Geräte, die sogenannten Edge Devices, übernehmen teilweise Aufgaben der Cloud und reduzieren so die zu übertragende Datenmenge.

Fog Computing als Grundlage für das Internet der Dinge

Die Kombination aus Cloud und Fog bildet laut Hawtin die Basis für künftige Entwicklungen: „Wir stehen am Beginn einer neuen Ära. Künstliche Intelligenzen, zum Beispiel in selbstfahrenden Autos, werden unseren Alltag bestimmen.“ Gerade Systeme mit künstlicher Intelligenz verdeutlichten die Notwendigkeit der Fog-Technologie, da sie eine Unmenge an Daten verbrauchten. „Die Spracherkennung oder -steuerung von Smartphones zum Beispiel passiert per WLAN oder mobilen Internets komplett in der Cloud. Bei selbstfahrenden Autos kann dieses Modell aber nicht funktionieren, da die Datenmenge zu gross ist“, erklärt Hawtin. Laut des Wirtschaftsforschungsinstituts Bernstein nehme die Nutzung von Google Maps für eine Stunde eine Datenmenge von fünf Megabytes in Anspruch. Die Sensoren eines selbst fahrenden Autos hingegen würden in derselben Zeit 25 Gigabyte generieren. „Das ist mit der Cloud-Technologie nicht zu bewerkstelligen. Autos brauchen intelligente Systeme an Bord und ein Fog-Netzwerk nahe der Datenquelle“, ist Hawtin überzeugt.

„Die Kombination dieser Systeme wird eine neue Welle technologischen Fortschritts einläuten und das Internet der Dinge voranbringen“, fährt der Experte fort. Bisher habe das Internet der Dinge nur intelligente Kühlschränke hervorgebracht und infolgedessen enttäuscht, die Fog-Technologie aber bringe vielversprechende neue Möglichkeiten.

Eine neue Epoche des Computerzeitalters

Mit der Entwicklung der Fog-Technologie beginnt die vierte Epoche der elektronischen Datenverarbeitung. „Die Branche hat eine natürliche Tendenz, zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung zu schwanken“, sagt Mark Hawtin. In der ersten Epoche des Computerzeitalters seien Grossrechner als zentrale Plattformen bereitgestellt worden, da die Investitionskosten extrem hoch waren. Darauf sei eine Demokratisierung und Dezentralisierung dieser Technologie in der Client-Server-Generation gefolgt. In der dritten Epoche kam mit der Cloud die Rückkehr zur Zentralisierung. Die Fog-Technologie läute nun die vierte Epoche ein. „Allerdings wird der Fog die Cloud nicht abschaffen“, ist der Experte überzeugt. „Der Fokus des Fog richtet sich darauf, die Leistungsfähigkeit unserer Netzwerke durch Intelligenz zu ergänzen. Deshalb bezieht Fog Computing die Cloud mit ein, statt sie zu verdrängen.“

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