05.11.2024, 11:15 Uhr
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Fondstrends.ch sprach mit Nathalie Flury und Christophe Eggmann, den beiden Managern des JB Health Opportunities Fonds, zu den Aussichten im Gesundheitssektor.
Momentan sprechen alle von Investitionen in Rohstoffe, inflationsabgesicherte Wertpapiere, zyklische Werte und Schwellenländer der Gesundheitssektor geht heuer trotz bis anhin starker Performance unter, wie erklären Sie sich das?
Nathalie Flury: Die langfristig positiven Aussichten des Gesundheitssektors sind etwas in Vergessenheit geraten: Meldungen über Misserfolge mit neuen Produkten, Sparmassnahmen im Gesundheitswesen und die negativen Aussichten infolge der Gesundheitsreformen haben die Kauflust der Investoren gedämpft. Ausserdem standen wegen den starken geldpolitischen Anreizen Investitionen in Rohstoffe und zyklische Wertpapiere im Vordergrund.
Und doch spricht einiges für Investitionen in den Gesundheitssektor. Welches sind momentan die Hauptargumente?
Christophe Eggmann: Zum einen sind die Bewertungen derzeit sehr attraktiv. Zudem glauben wir, dass die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen im Gesundheitswesen, getrieben durch die Schwellenländer und Bevölkerungsentwicklung, weiterhin schneller wachsen wird als das weltweite BIP. Diese positiven Wachstumsaussichten sind unserer Meinung nach nicht eskomptiert.
Über das letzte Jahrzehnt hinweg lässt sich zwar die Rendite auf dem MSCI World Healthcare Index sehen. Diverse andere Bewertungskennzahlen haben sich aber zunehmend verschlechtert, wie beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Warum dies?
Nathalie Flury: Stimmt, das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist innerhalb von zehn Jahren von seinem Höchststand von 35-mal die zukünftigen Gewinne im Jahr 1999 auf 10 Mal gefallen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Aktienkurse trotz steigender Gewinne wegen der negativen Anlegerstimmung weiter gefallen oder langsamer gewachsen sind als die Gewinne.
Der Gesundheitssektor steht stark unter Druck. Misserfolge mit neuen Produkten, Sparmassnahmen und negative Aussichten infolge von Gesundheitsreformen könnten auf die Kurse drücken. Wie gehen sie mit diesen Gefahren um?
Nathalie Flury: Die tiefen Bewertungen deuten eindeutig darauf hin, dass die negativen Faktoren, die Sie erwähnen, bereits in den Kursen enthalten sind.
Dafür wird die Weltbevölkerung immer älter. Das dürfte dem Gesundheitssektor in die Karten spielen.
Nathalie Flury: Genau, wir glauben, dass die fundamentalen Probleme, die den Sektor viele Jahre lang plagten und zur heutigen negativen Einschätzung der Anleger beitrugen, nun in den Kursen enthalten sind. Andererseits finden die zukünftigen Wachstumstreiber noch wenig Anerkennung bei den Investoren. Für uns sind das attraktive Einstiegschancen.
Der von Ihnen gemanagte JB Health Opportunities Fonds feiert bald sein einjähriges Jubiläum und überzeugte bis anhin mit einer erfreulichen Rendite von ca 14 Prozent seit Anfang 2011. Wo liegt Ihr Erfolgsrezept, was ist Ihre Investment-Philosophie?
Christophe Eggmann: Wir fahren gleichzeitig einen Value- und einen Wachstumsansatz. Wir setzen auf unterbewertete Pharmaunternehmen und diversifizieren das Portfolio mit soliden Wachstumstiteln in den Bereichen Biotechnologie und Life Science Tools. Wir halten auch einen überdurchschnittlichen Anteil an Gesundheitsdienstleistungsunternehmen in den USA, welche seit Anfang Jahr sehr stark zugelegt haben.
Der Gesundheitssektor ist generell durch die USA geprägt und Ihr Fonds hat eine starke Exposure in den USA besteht da kein Klumpenrisiko?
Christophe Eggmann: Nein, unser Portfolio ist geographisch gut diversifiziert. Die meisten Unternehmen im Gesundheitswesen werden zwar in den USA gehandelt, sind aber weltweit tätig. Ausserdem sind wir auch in Europa, Japan und in den Schwellenländern engagiert.
Wo finden Sie neben den USA und den genannten Ländern die momentan attraktivsten Investmentideen haben Sie konkrete Geheimtipps?
Christophe Eggmann: Wir sehen erhebliche Wachstumschancen in den Schwellenländern, wovon auch lokale Anbieter profitieren. Derzeit sind wir aber aufgrund der hohen Bewertungen noch etwas zurückhaltend.
Wie bewerten Sie den Schweizer Gesundheitsmarkt und seine Titel?
Christophe Eggmann: Wie viele westliche Märkte ist der Schweizer Markt auch von zunehmendem Preisdruck geprägt. Die Schweizer Gesundheitsunternehmen sind aber weltweit tätig und weisen eine hohe Wettbewerbsfähigkeit, Produktivitätsfortschritte und Innovationskraft auf. Zudem sind die Exporte von pharmazeutischen Produkten aufgrund der geringen Substitutionsmöglichkeiten und der hohen Wertschöpfung weniger vom starken Franken betroffen.
Wie hoch sollte Ihrer Meinung nach prozentual die Investition in den Gesundheitssektor bei einer gesamtheitlichen Asset Allocation liegen?
Nathalie Flury: Dies hängt von der Risikoneigung eines Anlegers und dem Konjunkturzyklus ab. Als Richtgrösse beträgt die Gewichtung des Healthcare-Sektors im MSCI World Index ungefähr 10 Prozent.
Die Informationen zum Fonds finden Sie unter den Links:
JB EF Health Opportunities-USD / A (ausschüttend)
JB EF Health Opportunities-USD / B (thesaurierend)