19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Unternehmen in Schwellenländern sind weniger verschuldet als in Industriestaaten und profitieren vom Aufschwung der Weltwirtschaft, meint Cornel Bruhin, Fondsmanager bei MainFirst. Die erwarteten Heraufstufungen von Unternehmensratings sprechen für Investments in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern.
"Der Zeitpunkt für einen Einstieg in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern war selten so günstig wie jetzt", davon ist Fondsmanager Cornel Bruhin überzeugt. Zusammen mit Dorothea Fröhlich und Thomas Rutz verwaltet er den MainFirst Emerging Markets Corporate Bund Fund Balanced, der aktuell seinen fünften Geburtstag feiert. Seit Auflage im Oktober 2012 konnte der Fonds seinen Wert insgesamt um mehr als 33 Prozent steigern und damit den Vergleichsindex um mehr als 9 Prozentpunkte hinter sich lassen.
Laut Bruhin sprechen derzeit fünf Gründe für Investments in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern: "Die gesamte Weltwirtschaft entwickelt sich positiv, die Nachfrage nach Rohstoffen steigt, die Schwellenländer sind dank Strukturreformen stabiler und robuster aufgestellt als in der Vergangenheit, die Verschuldung von Unternehmen in den Emerging Markets ist momentan wesentlich niedriger als die ihrer Mitbewerber aus Industrieländern und viele Unternehmensanleihen weisen eine attraktive Bewertung auf vor allem im High-Yield-Segment."
"So stabil wie derzeit war das globale Wirtschaftsumfeld selten", sagt Bruhin. Er geht davon aus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr entsprechend den Prognosen des Internationalen Währungsfonds um 3,6 Prozent und im kommenden Jahr um 3,7 Prozent wächst. Gleichzeitig deutet der globale Einkaufsmanagerindex auf einen anhaltenden Aufschwung hin. "Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine steigende Nachfrage nach Rohstoffen und dementsprechend einen Anstieg der Rohstoffpreise, wovon insbesondere die Schwellenländer mit ihrem immensen Rohstoffreichtum profitieren", so Bruhin.
Wachstum unterstützt durch Strukturreformen
"Die Schwellenländer stehen insgesamt stärker da als noch vor wenigen Jahren", betont Bruhin. "Zahlreiche Regierungen in Emerging Markets haben wichtige Strukturreformen durchgeführt. Zudem sind die Währungen der Länder heute relativ stark", erklärt Bruhin. Auch die Unternehmen seien gut aufgestellt: Geschäftsbereiche, die unrentabel waren, seien verkauft oder aufgegeben und die Produktionskosten gesenkt worden beste Voraussetzungen, um in einer neuen Wachstumsphase die Gewinne zu steigern. Angesichts der besseren wirtschaftlichen Situation ist die Verschuldung von Unternehmen aus Schwellenländern derzeit wesentlich niedriger als die ihrer meisten Konkurrenten aus Industrieländern. "Eine Reihe von Unternehmensanleihen aus Schwellenländern verfügt weiterhin über attraktive Risikoprämien. Beispiele finden sich in Südamerika und Afrika, insbesondere im Rohstoffsektor", so Bruhin. Dennoch bleibe die konkrete Titelauswahl diffizil, genaue Marktkenntnis und Erfahrung in den verschiedenen Regionen seien unerlässlich.
Gemessen an den gestiegenen Rohstoffpreisen besitzen viele Unternehmen nach wie vor ein niedriges Rating. Bruhin rechnet damit, dass die Ratingagenturen viele der in den Jahren 2014 bis 2016 herabgestuften Firmen bald wieder besser bewerten. Für Anleger, die bereit sind, gegen den Strom zu schwimmen, könnten sich damit attraktive Kapitalgewinne ergeben. Bruhin hält insbesondere High-Yield- Unternehmensanleihen für interessant. "Ich halte es für möglich, dass die positiven Entwicklungen eine neue Hausse einleiten können. Die Schwellenländer stehen dabei erst am Anfang des Aufschwungs und könnten noch weiter an Wachstumstempo zulegen", zeigt sich Bruhin optimistisch.