23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
In Europa ist der Staat die treibende Kraft beim Klimaschutz. In den USA nehmen Städte und Gemeinden vermehrt die Vorreiterrolle ein. Dies habe auch damit zu tun, weil sich die USA aus dem Pariser Klima-Abkommen zurückgezogen habe, meinen die Experten der DWS.
Es ist kein Wunder, dass Donald Trump angesichts der ausufernden Waldbrände an der US-Westküste und der relativen Ruhe in Europa so frustriert war, sagen die Experten der DWS. Trumps Erklärung war, dass die teilweise in Waldstädten lebenden Europäer mehr Übung hätten und ihre Waldböden regelmässiger pflegten. Vielmehr scheint es jedoch, als seien die Wetterbedingungen in den USA schon länger etwas extremer als in den anderen entwickelten Ländern.
Nach Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) erlebten die USA zwischen 1980 und 2019 263 Wetter- und Klimakatastrophen, welche Schäden in Höhe von insgesamt 1,77 Bio. Dollar verursachten, mehr als dreimal so viel wie in Europa wie das "Chart of the week" der DWS zeigt. Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur beliefen sich die wetter- und klimabedingten Verluste für die Europäische Union (EU) zwischen 1980 und 2017 (neueste Daten) "nur" auf 480 Mrd. Dollar.
Vielleicht könne dies teilweise erklären, warum Massnahmen auf subnationaler Ebene gemessen an der Bevölkerung in Nordamerika so viel weiter verbreitet sind als in Europa. Das "New Climate Institute" zeigt in einem neuen Bericht, dass in Nordamerika 27 Regionen und 121 Städte, die mehr als 222 Millionen Menschen oder 60% der regionalen Bevölkerung repräsentieren, sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Netto-Treibhausgasemissionen auf null zu reduzieren. Dazu gehören fast die Hälfte aller US-Bundesstaaten, u.a. Kalifornien, Louisiana und New York.
Im Vergleich dazu decken ähnliche Zusagen in Europa nur 162 Millionen Menschen, also 36% der Bevölkerung ab. Während die EU als Ganzes bis 2050 die Klimaneutralität erreichen will, hat die Trump-Administration kein solches Ziel für die USA formuliert, sondern hat sich stattdessen aus dem Pariser Klima-Abkommen zurückgezogen. Dies mag laut DWS dazu beigetragen haben, dass so viele amerikanische Städte, Gemeinden, Unternehmen und Finanzinstitute bei diesem Thema voranschreiten.
Wo es hingegen zwischen den USA und Europa wieder mehr Gemeinsamkeiten gebe, sei bei der Einstellung der Bevölkerung. Laut einer im April dieses Jahres durchgeführten Umfrage (von Ipsos-MORI) sagen 57% der Amerikaner und Deutschen gleichermassen, dass ihre Regierungen bei den Covid-19-bedingten Hilfsprogrammen den Klimawandel berücksichtigen sollten. DWS fragte sich, wie das aussehen könnte. Eine Möglichkeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen liege darin, fiskalische Anreize für grüne Projekte zu schaffen. Untersuchungen zeigten, dass Subventionen in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz dreimal so viele Arbeitsplätze pro Dollar schafften wie Subventionen für fossile Brennstoffe. Dies sei beileibe nicht das einzige Beispiel, dass Umweltschutz kein Hindernis, sondern Problemlöser sein kann, so DWS.