20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Die globalen Aktienmärkte durchlaufen gerade eine Korrekturphase, doch mittelfristig geht für Investoren kein Weg an Aktien vorbei. Gemäss Carlo Capaul, Head of Global Equities bei Swiss & Global Asset Management und Fondsmanager des JB Global Equity Income Fund, sollten diese Marktphase Investoren nutzen, um von überbewerteten in unterbewertete Aktien umzuschichten. Für einen Ausstieg aus dem Aktienmarkt sehe er aber keinen Grund.
Im Vergleich zu Anleihen seien Aktien weiterhin historisch attraktiv, auch wenn der Raum für weitere Kurssteigerungen auf breiter Front in diesem Jahr begrenzt sei. Potenzial sieht der Experte jedoch bei Titeln mit wachsenden Ausschüttungsquoten. Ein Vergleich der Gewinnrenditen von Aktien, dem Kehrwert des Kurs-Gewinn-Verhältnisses, mit der Verzinsung von Anleihen unterstreiche die derzeitige Attraktivität von Aktien, so der Fondsmanager. Seit etwa sechs Jahren beobachten wir eine positive Differenz zwischen diesen Kenngrössen, sagt Capaul. Derzeit lägen zudem die Dividendenrenditen in fast allen entwickelten Märkten über den Zinsen einjähriger Geldmarktanlagen. Vor 2008 sei die Differenz über 40 Jahre lang umgekehrt gewesen, wie aus Daten des Ökonoms Robert J. Shiller zum US-Markt hervorgeht. Diese Differenz hätte sich zwar im vergangenen Jahr etwas normalisiert. Dennoch notiere sie nach wie vor im positiven Bereich für die wichtigsten Börsenplätze. Eine weitere Einengung erwartet der Experte nicht. Die Anleihemärkte haben eine zukünftige Straffung der Geldpolitik bereits eingepreist und dürften in diesem Jahr nicht mehr mit Zinssteigerungen im kurzfristigen Bereich reagieren, schätzt er.
Steigende Gewinne könnten den Anlegern steigende Dividenden bescheren
Dagegen seien Umsätze und Gewinne der Unternehmen stark angestiegen. Knapp 2400 der gut 4500 Gesellschaften hätten bisher die Zahlen für das Finanzjahr 2013 bekanntgegeben. Das Gewinnwachstum im Bloomberg World Index habe zuletzt bei knapp 7 Prozent gelegen. Finanzwerte standen mit einem Wachstum von 25 Prozent an der Spitze, gefolgt von Herstellern von Nicht-Basiskonsumgütern (17 Prozent) und Unternehmen aus dem Sektor Versorgungsbetriebe (15 Prozent). So erwartet der Fondsmanager, dass auch die Dividendenrenditen weiter steigen. Derzeit, so Capaul, läge die Dividendenrendite im MSCI World Index bei rund 2.4 Prozent. Berücksichtigt man die diversen Aktienrückkaufprogramme, dann würde eine noch höhere Ausschüttungsquote resultieren.
Kapital für Aktienrückkaufprogramme steht bereit
Entscheidend für Kurssteigerungen ist eben nicht nur die Dividende, sondern die Gesamtausschüttungsquote, in die auch Aktienrückkaufprogramme einfliessen, erläutert Alain Beyeler, ebenfalls Experte für globale Aktienstrategien. Diese mache langfristig etwa die Hälfte der Gesamtrendite im weltweiten Aktienmarkt aus. Anders als Unternehmen, die nur hohe Dividenden auszahlen, übertreffen Firmen mit hohen Gesamtausschüttungen den Markt über die Zeit. Das dafür zur Verfügung stehende Kapital sei in den vergangenen Jahren stark angestiegen. So seien die Bargeldreserven der 1.000 grössten Unternehmen seit 2008 von rund einer Billion US-Dollar auf nun fast 2,8 Billionen US-Dollar angestiegen. Zumindest ein Teil dieses Kapitals dürfte an die Aktionäre zurückfliessen. Mit seinem kürzlich angekündigten Multi-Milliarden-Rückkaufprogramm markiere Apple den Beginn eines neuen Rückkaufzyklus. Rückkaufprogramme haben derzeit einen Anteil von rund 30% an der Gesamtausschüttungsquote. Im historischen Vergleich ist das sehr niedrig. Wir gehen davon aus, dass die Anzahl der Rückkaufprogramme in Zukunft deutlich steigen wird. Insbesondere bei den grossen Ölkonzernen und bei den Giganten des IT-Sektors wie Microsoft, Qualcomm, Google und Cisco, die über hohe Cash-Reserven verfügten, rechnet der Portfoliomanager mit Rückkaufprogrammen.
Investoren müssen zwischen verschiedenen Märkten differenzieren
Allerdings seien nicht alle Märkte gleich attraktiv. Schweizerische und amerikanische Aktien werden für einkommensorientierte Anleger aus den oben genannten Gründen und wegen ihrer hohen Eigenkapitalrendite interessant bleiben. Wer nach günstigen Bewertungen Ausschau hält, dürfte am ehesten in Europa fündig werden, erwartet Capaul. Nur selektiv Potenzial sieht der Experte in dieser Hinsicht bei Aktien aus den Schwellenländern: Solange sich die Wechselkurse sowie die kurzfristigen Zinsen dieser Märkte nicht stabilisieren investieren wir hauptsächlich indirekt, über Unternehmen aus den entwickelten Märkten, die in den Schwellenländern erfolgreich sind.
Julius Baer Multistock Global Equity Income Fund
Lancierung | 26.02.1999 |
Domizil | Luxemburg |
Rechtliche Form | SICAV |
Basiswährung | EUR |
Benchmark | MSCI World ND |
Management Fee | 1.05% p.a. |
ISIN-Nummer | LU0026742386 |
Fondsmanager | Swiss & Global Asset Management AG |