25.11.2024, 14:58 Uhr
Laut Mitteilung hat Robeco seine ersten aktiven börsengehandelten Fonds an der SIX Swiss Exchange notiert. Die aktiven ETFs waren seit dem 15. Oktober an der Frankfurter Börse notiert, weitere europäische...
Aufgrund der niedrigen Renditen in den Industrieländern sind Anleger weiterhin gezwungen, Erträge ausserhalb der gängigen Anleihemärkte zu suchen – zum Beispiel in Schwellenländern. Um in diesem diversifizierten Anlageuniversum erfolgreich zu investieren, seien umfassende Marktkenntnisse und selektives Vorgehen erforderlich, schreibt Brett Diment von Aberdeen Standard Investments.
Der rasante wirtschaftliche Fortschritt in den Schwellenländern (EM) treibt das Wachstum der Anleihemärkte. Heute können Investoren auf eine beispiellose Bandbreite an Anlagemöglichkeiten in über 80 Ländern zurückgreifen. "Diese Märkte bieten Potenzial für attraktive Renditen für diejenigen Anleger, die in der Lage sind, damit verbundene Risiken einzuschätzen. Die erwarteten Erträge fallen höher aus als bei Papieren aus den Industrieländern mit vergleichbaren Ratings. Zudem bieten EM globalen Anlegern Diversifizierungsvorteile", meint Brett Diment, Head of Emerging Market Debt bei Aberdeen Standard Investments.
Angesichts der Vielfalt, aber auch aufgrund der weiterhin bestehenden Risiken sei eine auf Research und Marktkenntnis basierende Titelauswahl unerlässlich. So sind die ausländischen Mittelflüsse in die Schwellenländer infolge des Zinsverfalls in den Industrieländern stark angewachsen, was zu einem rasanten Anstieg der staatlichen Kreditaufnahme geführt hat. Viele dieser Volkswirtschaften sind zudem Rohstoffexporteuer und reagieren empfindlich auf den globalen Konjunkturzyklus. Sowohl ESG-Risiken als auch politische Risiken fallen dort höher an als in Industriebändern. Daher gelte es diese laufend zu analysieren, zu bewerten und entsprechend zu reagieren, so Diment.
Die Qual der Wahl fange bereits bei der Asset Allokation an, denn diese Anlageklasse setzt sich eigentlich aus vier unterschiedlichen Säulen zusammen: auf US-Dollar lautende Staatsanleihen, Staatsanleihen in Lokalwährung, Unternehmensanleihen und Frontier Markets-Anleihen. Bis zum Jahr 2000 waren auf US-Dollar lautende Staatsanleihen aus den Schwellenländern die vorherrschende Anlageklasse. Heute stellen sie die kleinste der vier Säulen dar. Auf Lokalwährung lautende Staatsanleihen aus den Schwellenländern bilden heute die grössten der vier Säulen und machen 72% des Gesamtmarktes aus. Das Universum an Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern erlebt ein rasantes Wachstum. Die Unternehmen haben ihre Verschuldung reduziert und die Kreditqualität kontinuierlich verbessert. Zudem weise der Markt eine gute Diversifizierung über Regionen und Sektoren hinweg auf.
Erfolgreiche Anlagen erfordern gerade in den Schwellenländern ein Verständnis für ESG-Risiken und -Chancen. "Ein positives Beispiel hier ist China: Die politisch Verantwortlichen in Peking haben erkannt, dass die fortschreitende Umweltverschmutzung den wirtschaftlichen und sozialen Wohlstand gefährden", sagt der Schwellenländer-Spezialist. Auch durch die wirtschaftliche Öffnung komme der Corporate Governance in den Unternehmen immer mehr Bedeutung zu. Es sollten über die reinen ESG-Kriterien hinaus aber auch die politischen Risiken im Blick behalten werden, denn Länder mit besseren Standards in Bezug auf ESG und stärkeren politischen Institutionen haben im Schnitt geringere Kreditkosten zu tragen.
EM-Unternehmensanleihen zählen derzeit zu den besten festverzinslichen Anlageklassen. "Da die Märkte für Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern im Vergleich zu den entwickelteren Anleihenmärkten weiterhin eine geringere Research-Abdeckung erfahren, ergeben sich hier durch eine gezielte Titelauswahl Gelegenheiten, Mehrwert zu generieren", ist Diment überzeugt. Auch in den Frontier Markets sei eine möglichst tiefe Marktkenntnis wichtig, denn deren Staatsanleihen seien ein relativ neues und weniger beachtetes Segment innerhalb des Universums der Schwellenländeranleihen.
Aberdeen Standard Investments an der FINANZ’20:
Stand NR: A.14
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