23.12.2024, 08:37 Uhr
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Innovationen im Mobilitätssektor revolutionieren nicht nur den Verkehr, sondern damit auch die Infrastruktur ganzer Städte. Eine essenzielle Rolle spielt dabei die Einführung von 5G, sagt George Saffaye von BNY Mellon IM in seinem Kommentar zum Anlass der European Mobility Week.
Die Städte der Zukunft, in denen Autos, Gebäude und Menschen drahtlos über ein virtuelles Nervensystem miteinander kommunizieren können, sei nicht mehr nur ein visionäres Konzept. Zahlreiche Investorinnen und Investoren sowie Analysten seien der Meinung, dass das durch die Einführung und Anwendung von 5G bereits heute und in naher Zukunft – und nicht erst in Jahrzehnten – möglich sei.
5G verspreche nicht nur eine höhere Geschwindigkeit, sondern auch eine geringere Latenzzeit – die Zeit, die ein Netz braucht, um auf eine Anfrage zu reagieren. Ausserdem können mehr Geräte vernetzt werden. Bei 4G können auf einer Fläche von 0,38 Quadratkilometern etwa 2’000 Geräte bedient werden, bei 5G wird in der gleichen Entfernung eine Abdeckung von bis zu einer Million Geräte erwartet. "Dafür ist eine neue Infrastruktur in Form von 'Zellen' erforderlich – eine Möglichkeit, die Abdeckung zwischen den Mobilfunkmasten zu erweitern und auszudehnen", sagt George Saffaye, Investmentstratege des BNY Mellon Mobility Innovation Fund bei Newton, einer Investmentgesellschaft von BNY Mellon Investment Management.
Die Konnektivität, die das mobile 5G-Internet biete, werde das Leben in den Städten revolutionieren. Die fünfte Generation des Mobilfunks könnte die Entwicklung von neue intelligenten und effizienten Innovationen wie fahrerlose Taxis, intelligente Gebäude und Gesundheitseinrichtungen stark vorantrieben. Die geringere Latenzzeit ermögliche ausserdem neue Anwendungen im Millisekundenbereich und könnte somit die Kommunikation von Maschine zu Maschine über drahtlose Netze erlauben.
"Die Infrastruktur für 5G ist somit ein wichtiger Aspekt", so Saffaye. Laut einer Studie von Market Reports Center, einer Informationsplattform für E-Commerce, wird der Markt für 5G-Netzwerkinfrastruktur eine durchschnittliche Wachstumsrate von 70% pro Jahr verzeichnen und bis 2025 jährliche Ausgaben in Höhe von 28 Milliarden US-Dollar generieren.
"In der Welt nach der Pandemie werden wir vermehrt beobachten, wie sich Städte durch gezielte Investitionen an eine Vielzahl von neuen Bedürfnissen anpassen werden. Wir gehen davon aus, dass Metropolen auf der ganzen Welt in den kommenden Jahren von zunehmenden ökologischen und sozialen Krisen herausgefordert werden, die neue innovative Lösungen erfordern", meint Saffaye.
Die Möglichkeit, vollständig von zu Hause aus zu arbeiten, wäre vor 15 oder 20 Jahren noch beinahe unvorstellbar gewesen. Aber das sei nichts im Vergleich zu dem, was als Nächstes kommt, so der Experte. "5G ist nicht evolutionär, sondern vielmehr revolutionär. Es ist völlig neuartig." Wenn autonome Fahrzeuge durch Megacities fahren, werde einem bewusst, wie umwälzend 5G sein werde, meint er.
Laut Saffaye wird auch die Zahl neuer Investitionsmöglichkeiten in die Höhe schiessen. "Die kurzfristigen Chancen liegen bei Testgeräten und Prototypen, die für die Herstellung der Ausstattung für 5G benötigt werden. Zum Beispiel dürften neue Glasfaserdienste in den nächsten Jahren erheblich an Bedeutung gewinnen, da sie die Einführung und Entwicklung von 5G beschleunigen. Unternehmen, die Glasfaser- und andere optische Ausrüstungen verkaufen, werden deshalb zu den Profiteuren zählen."