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2017: Investoren sollten Cash und Staatsanleihen bevorzugen

Paul Jackson, Head of Multi-Asset Research bei Source.
Paul Jackson, Head of Multi-Asset Research bei Source.

Aktien und Immobilien lassen 2017 zwar die höchsten Renditen erwarten, doch bei Source bevorzugt man andere Anlageklassen. Das geht aus dem aktuellen Marktausblick hervor.

24.11.2016, 12:44 Uhr

Redaktion: jog

Mit Investitionen in Aktien und Immobilien dürften sich auch 2017 ansprechende Rendite erzielen lassen. Das Investmentunternehmen Source weisst allerdings darauf hin, dass ihre hohe Volatilität und die starke Korrelation mit anderen Assets gegen diese beiden Anlageklassen sprechen. Daher sollten Investoren Cash und Staatsanleihen im kommenden Jahr den Vorzug geben. Im Multi Asset-Portfolio von Source erhalten Barmittel weiterhin den höchstmöglichen Anteil, während Staatsanleihen auf eine Übergewichtung heraufgestuft werden.

"Selbst in normalen Zeiten ist es alles andere als einfach, Prognosen zu erstellen. Entsprechend haben die US-Wahlen und der Brexit diese Aufgabe zusätzlich erschwert", sagt Paul Jackson, Head of Research bei Source. Er hält an dem zentralen Szenario eines weiterhin schwachen Wachstums und einer geringen Inflation fest und erwartet daher im Laufe des Jahres 2017 die besten Erträge aus Aktien und Immobilien. Allerdings würden die prognostizierten Renditen nicht ausreichen, um den doppelt negativen Effekt aus einer hohen Volatilität und einer starken Korrelation mit anderen Anlagegruppen zu kaschieren. "Aus diesem Grund geben wir Cash und Staatsanleihen den Vorzug", erklärt Jackson.

"Darüber hinaus bleibt in unserem Multi-Asset-Portfolio kein Platz für Hochzinsanleihen, während Investmentgrade-Schuldtitel nur eine untergeordnete Rolle spielen." Beide Anlagen wurden vom Research-Team herabgestuft. "Was Rohstoffe anbelangt, bleiben wir skeptisch, weshalb sowohl Gold als auch industrielle Waren eine Nullgewichtung erhalten", ergänzt Jackson.

Zwei Zinserhöhungen der Fed möglich
Im bevorzugten "zentralen" Szenario erwartet Source ein moderates globales Wachstum bei BIP und Inflation (jeweils 3 Prozent). Nach Ansicht der Experten reicht das zwar für zwei Zinserhöhungen von Seiten der US-Notenbank Fed in den kommenden zwölf Monaten aus. Allerdings dürfte es bei der expansiven Geldpolitik anderer Zentralbanken, allen voran die Bank of England (BOE), Bank of Japan (BOJ), Europäische Zentralbank (EZB), People’s Bank of China (PBOC) und Schweizerische Nationalbank (SNB), bleiben.

"Wir erwarten 2017 eine weitere Zinserhöhung durch die Fed und rechnen nicht damit, dass davon für die Märkte eine Gefahr ausgeht. Zumal die anderen Zentralbanken weiterhin unterstützend agieren", ergänzt Paul Jackson. Obwohl das Source-Researchteam die Wirksamkeit der Wertpapierkäufe durch EZB, BOJ und SNB bezweifelt, sollten die Programme weiterlaufen. Zudem dürfte die BOE penibel darauf achten, ob es 2017 zu einer wirtschaftlichen Verlangsamung kommt. "Gleichzeitig rechnen wir damit, dass die Zentralbanken in China, Russland und Brasilien den Weg der geldpolitischen Lockerung fortsetzen", so Jackson.

Umkehr bei Spread-Einengung der Unternehmens-Hochzinsanleihen
Bei Unternehmens-Hochzinsanleihen geht das Researchteam von einer Umkehr der im Jahr 2016 zu beobachtenden Spread-Einengung aus. Der antizipierte Anstieg der US-Ausfallraten – wegen der negativen Ölpreisprognose rechnen die Experten mit sieben Prozent – lastet hier zusätzlich auf dem Ertragspotenzial. "Obwohl die Fed bereits im Dezember 2015 die Zinsen erhöht hat, kommt es einem so vor, als würde es sich bei der für Dezember 2016 allgemein erwarteten Erhöhung um die erste im laufenden Zyklus handeln", meint Paul Jackson. Sollte die US-Notenbank diesen Schritt im Dezember doch noch nicht wagen, dürfte es dem Experten zufolge schon wenig später soweit sein. "Glücklicherweise sind die Märkte, trotz eines anfänglichen Zögerns in der Regel dazu in der Lage, mit der frühen Phase eines Fed-Straffungskurses umzugehen."

Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat Emerging-Markets-Anlagen unter Druck gesetzt. Source geht jedoch davon aus, dass die langfristigen fundamentalen Stärken (z.B. gesunde Demographie, geringe Schuldenlast und attraktive Bewertungen) im Laufe des kommenden Jahres in diesem Bereich zu steigenden Notierungen führen.

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