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«Handelsabkommen, robuste Ergebnisse und Zinssenkungen: Die sind laut Yoann Ignatiew, Head of International Equity and Diversified bei Rothschild & Co Asset Management die wichtigsten Treiber der sommerlichen...
Die globale Wirtschaft steht an einem Wendepunkt: Während das Wachstum in den USA nachlässt und die Inflation durch Zölle belastet bleibt, belebt sich die Konjunktur in Europa, vor allem dank expansiver Fiskalpolitik in Deutschland.
Diese Entwicklung führt zu einer Konvergenz des Wirtschaftswachstums zwischen den USA und Europa, begleitet von divergierenden geldpolitischen Ansätzen. Die US-Notenbank Fed könnte ihre Zinsen lockern, während die Europäische Zentralbank (EZB) aufgrund steigender Inflation und solider Wachstumsprognosen die Leitzinsen im neuen Jahr anheben könnte.
Für Anleiheninvestoren bedeutet dies, dass Bewertungsunterschiede zwischen den Märkten genutzt werden können. Trotz hoher Bewertungen und politischer Unsicherheiten empfiehlt sich eine defensive Ausrichtung mit Fokus auf Diversifikation, Verlustbegrenzung und sorgfältige Auswahl von Einzeltiteln.
USA: Belastungen durch Zölle und Populismus
Die US-Wirtschaft wird durch die anhaltenden Zölle belastet, die die Inflation anheizen und das Wachstum dämpfen. Unternehmen versuchen, die höheren Kosten bislang nur teilweise an Kunden weiterzugeben, was die Gewinnmargen drückt und Investitionen bremst. Gleichzeitig sorgt die expansive Fiskalpolitik, insbesondere der «One Big Beautiful Bill Act», für einen gewissen Ausgleich und fördert Investitionen in kapitalintensive Sektoren wie Technologie und Halbleiter.
Die politische Einflussnahme auf die Fed und der zunehmende Populismus stellen jedoch Risiken dar. Historische Daten zeigen, dass populistische Regierungen oft mit schwächerem Wachstum und volatilen Märkten einhergehen. Die USA profitieren zwar von ihrer Rolle als Weltreservewährung und Innovationsführer, doch langfristig könnte die Sonderstellung unter Druck geraten.
Europa: Expansive Fiskalpolitik und restriktivere Geldpolitik
Im Euroraum wird die Fiskalpolitik durch deutsche Sondervermögen deutlich expansiver. Dies dürfte das Wachstum um etwa 75 Basispunkte erhöhen und die Inflation anheizen. Die EZB steht vor der Herausforderung, trotz unterschiedlicher wirtschaftlicher Bedingungen in den Mitgliedsländern einen einheitlichen Leitzins zu finden. Die Inflation könnte im Winter kurzfristig unter den Zielwert fallen, doch Lohnsteigerungen und höhere Lebensmittelpreise sprechen für eine restriktivere Geldpolitik mit möglichen Zinserhöhungen 2026.
Politische Unsicherheiten, insbesondere in Frankreich, bleiben ein Risiko. Dennoch wird die expansive Fiskalpolitik als Motor für eine Renaissance Europas gesehen.
Emerging Markets und Währungen
Emerging Markets profitieren von stabilen Fundamentaldaten, hohen Realrenditen und einem schwächeren US-Dollar. Lokalwährungsanleihen und Währungen aus Lateinamerika und Asien erscheinen besonders attraktiv. Unternehmensanleihen sind hingegen teurer und mit höheren Risiken behaftet.
Fazit
Die Weltwirtschaft steht an einem Wendepunkt. Viele Gewissheiten der letzten 40 Jahre scheinen nicht mehr zu gelten. Da das Wirtschaftswachstum konvergieren und sich die Geldpolitik auseinanderentwickeln könnte, rechnen wir mit einer Reihe interessanter Anlagechancen. Wegen der derzeitigen Unsicherheit und der hohen Bewertungen bleibt aktives Management aber wichtig. Nach wie vor richten wir unsere Portfolios defensiv aus. Wir wollen Einzelwertchancen nutzen und die Entwicklungen genau im Blick behalten.
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