So können Investoren den demographischen Wandel für sich nutzen

Adrian Daniel, Fondsmanager des MainFirst Absolute Return Multi Asset.
Adrian Daniel, Fondsmanager des MainFirst Absolute Return Multi Asset.

Adrian Daniel, Fondsmanager des MainFirst Absolute Return Multi Asset, veranschaulicht, wie er langfristige Entwicklungen nutzt, um Renditen mit einem attraktiven Rendite-Risiko-Profil zu erzielen.

21.11.2018, 10:34 Uhr

Autor: Adrian Daniel, MainFirst

Der demografische Wandel bestimmt nicht nur die Rentendiskussion in vielen Ländern Europas. Auch die Ökonomen warnen vor den Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs, der sich auf das Wirtschaftswachstum auswirken dürfte. In ganz Europa wird das Durchschnittsalter der Bevölkerung immer höher. 2070 werden laut Studien rund 30 Prozent der Menschen im Euroraum älter als 65 Jahre sein. Zum Vergleich: 2016 waren es noch 20 Prozent. Dies wird auch Auswirkungen auf die Volkswirtschaften haben und das Wirtschaftswachstum könnte sich verlangsamen. Deswegen ist es besonders geboten, strukturelle Trends wie den demographischen Wandel genau zu analysieren, um aus der Veränderung einen Nutzen zu ziehen.

Auswirkungen des demografischen Wandels
Sinkende Arbeitnehmerzahlen im Verhältnis zu Rentnern führen zu einem Rückgang von Arbeitskräften und Beschäftigung und damit zu einer niedrigeren Produktivität. Ein Beispiel für die Folgen der Überalterung einer Bevölkerung ist Japan, wo bereits heute 27 Prozent der Bevölkerung zu den Senioren gehören. Denn Japans Entwicklung zeigt, dass die Überalterung der Bevölkerung zu einem Rückgang des Konsums geführt hat. Die ältere Generation hat sich im Gegensatz zu jungen Familien eingerichtet, wodurch das Trendwachstum abgenommen hat. Erschwerend kommt hinzu, dass die niedrige Konsumbereitschaft zu einem Preisdruck unter den Wettbewerbern führen kann und somit zur Deflation. Reife Konsumenten sind weniger gewillt, Neuanschaffungen vorzunehmen, wenn sie davon ausgehen können, dass diese in Zukunft noch günstiger sein werden. Die Verhältnisse in Japan können als Blaupause für die Eurozone genommen werden. Damit wird Wachstum zu schaffen zu einer immer grösseren Herausforderung für die jüngere Generation.

Neue Wachstumsmärkte bieten Chancen für Investoren
Doch der demografische Wandel bietet aus mikroökonomischer Sicht auch Chancen. Die Genmedizin schreitet immer weiter fort und wird auf lange Sicht eine massgeschneiderte, zielgerichtete Medikation ermöglichen. Hier haben innovative Gesundheitsunternehmen interessante Möglichkeiten, sich zu positionieren und neue Lösungen voranzutreiben. Auch der Bereich der Automatisierung wird wachsen. Der Sektor ist überall dort zukunftsträchtig, wo klassische Arbeiter ersetzt werden können. In China fehlen zum Beispiel zunehmend Wanderarbeiter. Die Automatisierung kann helfen, diesem Mangel an Arbeitskräften entgegenzuwirken.

Strukturelle Wachstumstrends ermöglichen langfristige Renditeperspektiven
Anleger können sich diese strukturellen Wachstumstrends zunutze machen. Denn sie lassen sich weit im Voraus prognostizieren und entwickeln sich über Jahre hinweg. Das bedeutet eine höhere Sicherheit für Investoren. Dies zeigt die Geschichte, in der Sektoren durchschnittlich 50 bis 70 Jahre dominierten. Nach dieser Rechnung fängt das digitale Zeitalter gerade erst an. Um dieses Wachstum ausnutzen zu können, bedarf es allerdings umfassender Expertise und einer analysebasierten Vorschau. Dann lassen sich trotz Demografiefalle Renditen mit einem attraktiven Rendite-Risiko-Profil generieren.

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