Weniger Geld in Gold-ETF's, aber mehr in Barren und Münzen, dies beobachtet der World Gold Council 2022. (Bild pd)
Die Inflation hat die weltweite Nachfrage nach Gold auf den höchsten Wert seit 2011 getrieben. Besonders gefragt war es offenbar bei den Notenbanken.
31.01.2023, 14:30 Uhr
Redaktion: sw
Laut der Branchenorganisation World Gold Council (WGC) stieg die Nachfrage insgesamt um 18 Prozent auf 4740,7 Tonnen Gold. Laut einer Mitteilung gab es den grössten Anstieg bei den Notenbanken. Viele haben ihre Goldbestände deutlich ausgebaut, unter anderem die türkische Zentralbank. Aber auch in den Ölländern des Nahen Ostens sowie in Indien und China stiegen die Reserven deutlich. Insgesamt stieg die Goldnachfrage der Zentralbanken im vergangenen Jahr um stolze 152 Prozent auf 1135,7 Tonnen. Das war dem Council zufolge ein neues 55-Jahres-Hoch. Nicht bekannt sei dabei, wie stark Russland seine Goldbestände erhöht oder gesenkt habe. Das Land melde seit Kriegsbeginn keine Daten mehr.
Mehr physisches Gold
Leicht rückläufig war die Goldnachfrage aus der Schmuckherstellung. Sie sank um 2 Prozent auf 2189,8 Tonnen. Auch die Goldnachfrage für die Herstellung technischer Geräte ging zurück, um 7 Prozent auf 308,5 Tonnen.
Bei den ETFs ist nach wie vor ein Abfluss von Gold zu verzeichnen. Der Rückgang betrug im letzten Jahr 110,4 Tonnen. Im Vorjahr war er gar 189 Tonnen, heisst es in einer Mitteilung. Das galt aber offenbar nicht für die Käufe von physischem Gold, also Barren und Münzen. Die Nachfrage nach denen stieg um 2 Prozent auf 1217,1 Tonnen. «Goldbarren und -münzen standen bei den Anlegern in mehreren Ländern der Welt weiterhin hoch im Kurs», berichtet das WGC.
«Die hohe Inflation und die Rezessionsängste in Folge des Ukraine-Kriegs haben in Europa die Nachfrage nach physischem Gold enorm gesteigert», sagt Christian Brenner, CEO der philoro Schweiz AG.
100 000 Goldvreneli
«In der Schweiz stellen wir auch einen Bedarf an kleineren Stückelungen im Unzenbereich fest. Gefragt sind vermehrt Münzen wie der Krugerrand, Wiener Philharmoniker und Goldvreneli», ergänzt Brenner. Die philoro Gruppe verzeichnete im letzten Jahr ein Rekordabsatz bei den Vreneli Münzen. Insgesamt 100 000 Goldvreneli gingen über den Ladentisch.
«Steigende Zinssätze führten zu taktischen Abflüssen aus börsengehandelten Fonds – während die hohe Inflation die Investitionen in Goldbarren und Münzen anregte», berichtet das Council.
Womöglich könnte sich das in diesem Jahr aber umkehren, meint die Organisation: Wenn die Inflation im Jahresverlauf zurückgehen sollte, könnte das Interesse an Goldbarren und Münzen sinken – hingegen könnte sich ein nachlassendes Tempo der Zinserhöhungen der Notenbanken positiv auf die Nachfrage nach Gold-ETFs auswirken.
Das Angebot an Gold aus Minen und Recycling stieg vergangenes Jahr 2% auf 4755 Tonnen.
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