22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die EZB belässt sowohl das milliardenschwere Notkaufprogramm für Anleihen als auch die Zinsen unverändert. Sie geht jedoch davon aus, dass die Ankäufe während des nächsten Quartals deutlich umfangreicher ausfallen werden als während der ersten Monate dieses Jahres.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) entschied am Donnerstag in Frankfurt, die Nettoankäufe im Rahmen des Pandemie-Notfallankaufprogramms (Pandemic Emergency Purchase Programme – PEPP) mit einem Gesamtumfang von 1'850 Mrd. Euro mindestens bis Ende März 2022 und in jedem Fall so lange weiterhin durchzuführen, bis die Phase der Coronavirus-Krise seiner Einschätzung nach überstanden ist. Auf Grundlage einer gemeinsamen Beurteilung der Finanzierungsbedingungen und der Inflationsaussichten geht der EZB-Rat davon aus, dass die Ankäufe im Rahmen des PEPP während des nächsten Quartals deutlich umfangreicher ausfallen werden als während der ersten Monate dieses Jahres. Damit reagiert die EZB auf den Renditeanstieg europäischer Staatsanleihen in den letzten Wochen.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde sieht den in diesem Jahr erwarteten Anstieg der Inflation im Euroraum gelassen. Es sei zwar möglich, dass die Rate Ende des Jahres 2% erreichen könne, sagte sie auf der Pressekonferenz nach der Ratssitzung. Doch die EZB werde durch diese Entwicklung "hindurchsehen". Der Anstieg sei voraussichtlich vorübergehend und werde nicht zu einem grundlegenden Preisauftrieb führen. Dazu fehlten in der wegen der Pandemie-Folgen nicht ausgelasteten Wirtschaft die Voraussetzungen, auch weil sich unter diesen Bedingungen kein Lohndruck aufbauen könne. Im Februar lag die Inflation im Euroraum wie bereits im Januar bei 0,9%.
Die EZB wird die Ankäufe flexibel in Abhängigkeit von den Marktbedingungen und mit dem Ziel durchführen, weiterhin dem Abwärtsdruck der Pandemie auf die projizierte Inflationsentwicklung entgegenzuwirken. Der Gesamtumfang des PEPP müsse bei guter Entwicklung nicht vollständig genutzt werden, könne aber auch weiter ausgeweitet werden, um günstige Finanzierungsbedingungen aufrechtzuerhalten und so dem negativen Schock der Pandemie auf die Inflationsentwicklung entgegenzuwirken.
Die Nettoankäufe werden im Rahmen des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme – APP) in einem monatlichen Umfang von 20 Mrd € fortgesetzt. Diese sollen so lange fortgesetzt werden, wie dies mit Blick auf die Leitzinsen erforderlich ist, und sollen beendet werden, kurz bevor die EZB-Leitzinsen erhöht werden.
Weiter werden der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 0,00%, 0,25% bzw. -0,50% belassen. Der EZB-Rat geht davon aus, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden, bis er feststellt, dass sich die Inflationsaussichten in seinem Projektionszeitraum deutlich einem Niveau annähern, das hinreichend nahe, aber unter 2% liegt, und dass sich diese Annäherung in der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation durchgängig widerspiegelt.
Schliesslich wird die EZB weiterhin reichlich Liquidität über seine Refinanzierungsgeschäfte zur Verfügung stellen. Insbesondere stelle die dritte Serie gezielter längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte (GLRG III) nach wie vor eine attraktive Finanzierungsquelle für Banken dar, wodurch deren Kreditvergabe an Unternehmen und private Haushalte unterstützt werde, so der EZB-Rat.