Auftragseingang in der deutschen Industrie sinkt überraschend

Im Maschinenbau sanken die Aufträge um 13,5 Prozent ab, nachdem sie im September noch fast 10 Prozent zugelegt hatten. (Bild Gorodenkoff/Shutterstock)
Im Maschinenbau sanken die Aufträge um 13,5 Prozent ab, nachdem sie im September noch fast 10 Prozent zugelegt hatten. (Bild Gorodenkoff/Shutterstock)

Die deutsche Industrie erlitt im Oktober wegen der sinkenden Nachfrage aus dem Ausland einen unerwarteten Auftragseinbruch. Die Bestellungen sanken gegenüber September um 3,7 Prozent, Analysten hatten mit einem leichten Zuwachs von 0,2 Prozent gerechnet.

06.12.2023, 10:20 Uhr
Konjunktur

Redaktion: sw

Ein Grossteil der schwachen Entwicklung ist auf den Maschinenbau zurückzuführen: In dieser wichtigen Branche nahmen die Aufträge insgesamt um 13,5 Prozent ab, nachdem sie im September noch um 9,8 Prozent zugelegt hatten. Auch die Hersteller von Metallerzeugnissen, Metallerzeugung und -bearbeitung, von elektrischen Ausrüstungen sowie die Automobilindustrie erhielten weniger Bestellungen.


Belastet wurde die Entwicklung durch fehlende Grossaufträge. Ohne diese Komponente ergibt sich ein Orderzuwachs um 0,7 Prozent. Darüber hinaus wurde der Anstieg des gesamten Auftragseingangs im Vormonat nachträglich von 0,2 auf 0,7 Prozent nach oben gesetzt. Die Entwicklung im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich enttäuscht jedoch mit einem Rückgang um 4,6 Prozent.

Die Auftragseingänge setzten ihren rückläufigen Trend fort, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. Die Entwicklung der Grossaufträge herausgerechnet, trete das Ordervolumen seit dem Frühjahr auf der Stelle. Eine nachhaltige Erholung der Industriekonjunktur dürfte allerdings erst im nächsten Jahr zu erwarten sein.

Deutlich weniger Export

Während die Nachfrage im Inland um 2,4 Prozent stieg, kamen aus dem Ausland 7,6 Prozent weniger Bestellung. Bankökonomen hoben die Belastung durch geringe Grossaufträge hervor, die das Ergebnis im Monat zuvor noch gestärkt hatten. «Bisher haben viele Unternehmen die geringeren Auftragseingänge dadurch ausgeglichen, dass sie ihre Auftragsbestände abgearbeitet haben», erklärte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. «Auf Dauer werden sie aber nicht darum herumkommen, ihre Produktion herunterzufahren, was für ein weiteres Schrumpfen der deutschen Wirtschaft im Winterhalbjahr spricht.»

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