18.12.2024, 14:33 Uhr
Während in den USA und Europa die Zahl der Börsengänge im laufenden Jahr noch zugenommen hat, ist das Geschäft in China eingebrochen. Dort sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahr laut EY um 65 Prozent.
Chinas Wirtschaft schwächelt seit der Corona-Pandemie. Bisherige Versuche den Motor wieder in Gang zu bekommen, zeigten nicht die erhoffte Wirkung. Nun greift Peking zu weiteren Mitteln.
Chinas Zentralbank hat wegen der schwächelnden Wirtschaft in der Volksrepublik weitreichende Konjunkturmassnahmen angekündigt. Dadurch sollen die Zinsen auf bestehende Immobilienkredite sinken, wie der Gouverneur der Behörde, Pan Gongsheng, in Peking sagte. Zudem soll bei einem zweiten Wohnbau-Darlehen die Quote für die Mindestanzahlung von 25 Prozent auf 15 Prozent sinken.
Banken sollen ausserdem weniger Bargeld vorhalten müssen als bisher. Die Mindestrate hierfür werde um 0,5 Prozentpunkte gesenkt, sagte Pan. Damit werde dem Finanzmarkt umgerechgnet etwa 125,5 Milliarden Euro an Liquidität zusätzlich zur Verfügung stehen.
Die Zentralbank verantwortet die Währungs- und Geldpolitik in China. Ihre Massnahmen sollen ein stabiles Wirtschaftswachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt unterstützen, wie die staatliche «Volkszeitung» schrieb. Die Zentralbank handelt nun, da sich die Annahmen mehren, China könnte sein angepeiltes Wachstumsziel von ungefähr fünf Prozent verfehlen.
In der Volksrepublik drückt eine Immobilienkrise schon länger auf die Wirtschaftsleistung. Ein angekündigtes Programm zum Rückkauf leerstehender Wohnungen durch den Staat zeigte bislang wenig Wirkung. Die Krise in dem Sektor, der lange ein wichtiger Wachstumstreiber war, trägt obendrein zum schwachen Konsumverhalten in China bei. Denn viele Menschen investierten ihr Erspartes lange in Immobilien und mussten seit längerem einen Wertverlust fürchten. Die Haushalte hielten deshalb ihr Geld für unsichere Zeiten zusammen, anstatt es auszugeben.