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Volatilität als Anlageklasse

Die Risikodiversifikation steht meist im Mittelpunkt einer jeden strategischen Anlageentscheidung. Allerdings ist Diversifikation in traditionellen Anlageformen immer schwieriger zu erreichen, schreibt Dr. Bernhard Brunner, Managing Director bei Allianz Global Investors.

27.05.2015, 17:51 Uhr
Alternatives

Zudem erhöht auch das derzeitige Niedrigzinsumfeld, sowie die zum Teil bereits sehr teuren Aktienmärkte den Druck, Renditequellen in alternativen Instrumenten außerhalb klassischer Anlageklassen zu suchen. Vor diesem Hintergrund blicken mehr und mehr Investoren auf alternative Risikoprämien, die über eine hohe Liquidität verfügen. Dabei rückt Volatilität als alternative Anlageklasse immer stärker in den Fokus von Anlegern.

Volatilität als Anlageklasse ist investierbar …
Bisher wurde Volatilität unter Anlegern und Inves- toren in erster Linie als Risikoquelle verstanden. Ihre Erfahrung: Je kurzfristiger der Anlagehorizont eines Portfolios ist, desto stärker können Bewertungsschwankungen den Ertrag gefährden. Doch diese Risikobetrachtung greift zu kurz. Mittlerweile hat sich Volatilität, also das Phänomen schwankender Asset-Bewertungen, an den Kapital- und Geldmärkten zu einer eigenen Anlageklasse mit attraktiven Eigenschaften entwickelt.

Um den Kern der Anlagestrategie Volatilität zu beschreiben ist es wichtig, zunächst den Begriff Volatilität und deren Risikoprämie zu definieren. Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Arten von Volatilität. Insbesondere unterscheidet man zwi- schen realisierter und impliziter Volatilität. Unter realisierter Volatilität versteht man die Standardabweichung der (logarithmierten) Renditen eines Investments. Zur Berechnung der realisierten Volatilität werden historische Renditezeitreihen verwendet – daher auch die Bezeichnung historische Volatilität. Der Begriff der impliziten Volatilität stammt hingegen aus der Optionspreistheorie. Man versteht darunter diejenige Volatilität, die eingesetzt in ein Optionspreismodell – i. d. R. das Black-Scholes- Modell – gerade auf den Marktpreis der Option führt. Die implizite Volatilität wird häufig auch als die vom Markt erwartete zukünftige realisierte Volatilität verstanden. Diese Interpretation ist jedoch nur korrekt, falls die Annahmen des Black-Scholes-Modells in der Praxis auch zutreffen. Dies ist jedoch regelmäßig nicht der Fall. So existieren auf realen Märkten im Unterschied zur erwähnten Theorie Transaktions- kosten, Aktienkurse sind nicht normalverteilt, Zinsen sind stochastisch etc. Diese Verletzungen der Black- Scholes-Annahmen führen letztlich auch zu den bekannten Volatilitätsstrukturen „Volatility Smile“ und „Term Structure of Volatility“. Diese bezeichnen Funktionen der impliziten Volatilität in Abhängigkeit vom Basispreis (Smile) und von der Restlaufzeit (Term Structure).

… und bietet langfristig Aussicht auf eine Risikoprämie
Die Differenz von realisierter und impliziter Vola- tilität wird allgemein als Volatilitätsrisikoprämie bezeichnet. Vergleicht man die Risikoprämien von Aktien und (Aktien-)Volatilität, so fällt auf, dass die Aktienrisikoprämie von der realisierten Aktienrendite abhängt, während die Volatilitätsrisikoprämie von den quadrierten Renditen beeinflusst wird. Die Risikoprämie der (Aktien-)Volatilität kann somit als die logische Erweiterung der Aktienrisikoprämie angese- hen werden, da diese sowohl auf hohe positive und negative Aktienrenditen gleichermaßen reagiert. Dies lässt bereits erste Rückschlüsse zu, dass die Anlageklasse Volatilität potenzielle Diversifikations- vorteile gegenüber traditionellen Anlageklassen mit sich bringt.

Weiter geht es im vollständigen Bericht von Allianz GI

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