18.12.2024, 14:45 Uhr
«Der S&P 500 zeigt, dass Demokraten im ersten Jahr ihrer Präsidentschaft eine bessere Performance hatten als Republikaner. Die erste Amtszeit von Donald Trump war jedoch eine positive Ausnahme», schreibt Peter...
Warum kein Hochwasser dem anderen gleicht und wie wichtig die Analyse von Daten für die Steuerung von Kraftwerken ist beschreibt VERBUND, Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa.
Jedes Gewässersystem verhält sich bei einem Hochwasser anders jeder Fluss hat seine spezifische Dynamik. Damit ist auch die Rolle der Kraftwerke unterschiedlich, erklärt Roland Schmalfuß. Der Wasserbau-Techniker ist VERBUND-Vertreter in einer hochkarätig besetzten Arbeitsgruppe im Umweltministerium und geizt mit allgemeinen Aussagen, denn kein Hochwasser gleicht dem anderen.
Daten für die Steuerung
Die Modelle des Energiewirtschaftlichen Planungssystems VERBUND werden mit gewaltigen Datenmengen gefüttert. Sie ermöglichen Prognosen für Pegel von Flüssen, an denen VERBUND Kraftwerke betreibt. Die Experten der Abteilung Generation Planning, Scheduling & Dispatching (Hauptlastverteiler) nutzen die Vorhersagen von Niederschlag, Temperatur und Schneefallgrenzen sowie die hydrologischen und hydraulischen Modelle für ihre Einschätzung. Das neu geschaffene Lagezentrum in der VERBUND Hydro Power GmbH greift darauf zu, visualisiert die wichtigsten Daten und unterstützt im Hochwasserfall die Steuerung von Kraftwerken. An der Donau hat sich die Umstellung der Kraftwerkssteuerung bewährt: Stand früher ein während großer Hochwässer nur näherungsweise ermittelbarer Durchfluss zur Verfügung, sind die Pegelstände nun verlässlicher zu beobachten. So hat das Steuerungsteam der Kraftwerke eine exakte Checkliste, anhand derer es die Wassermassen ableiten kann. Da kleinere Abweichungen bei einem Hochwasser unvermeidlich sind, wurden gemeinsam mit der Behörde Toleranzwerte für die einzuhaltenden Wasserstände definiert, so Roland Schmalfuß.
Stauräume, nicht Speicherbecken
Die Stauräume der Donaukraftwerke sind zu klein, um eine große Hochwasserwelle aufzufangen. Ein wirkungsvoller Hochwasserrückhalt wie bei Speicherkraftwerken ist daher an der Donau nicht möglich. Das Absenken von Stauspiegeln vergrößert das Rückhaltevolumen nur gering, vielmehr erleichtert es den Abfluss und verhindert so eine zusätzliche Verschärfung von Hochwasserwellen. Dank des vergleichsweise langsamen Anstiegs von Hochwässern an der Donau bleibt genügend Zeit für die erforderliche Absenkung der Stauräume. Anders ist die Situation an der Drau. Steile Gebirgsbäche lassen die Drau ebenso rasant steigen wie fallen. Zum Vergleich: Der größte Stauraum an der Drau in Edling ist etwa gleich groß wie der größte Stauraum an der Donau in Aschach. Umso wichtiger ist eine rechtzeitige Entleerung, um eine Ausuferung entlang der Drau zu verhindern und eine Überschwemmung unterhalb der Kraftwerkskette nicht zu verschärfen. Diese gezielte Vorabsenkung kann und soll insbesondere nachteilige Auswirkungen auf die Marktgemeinde Lavamünd, die nur über einen unzureichenden Hochwasserschutz verfügt, sowie auf weitere Unterlieger in Slowenien vermeiden.
Nach umfangreichen Nachsimulationen des großen Hochwassers vom November 2012 sowie vielen Abstimmungsgesprächen mit den relevanten Stellen in Wien, Kärnten und Slowenien legte VERBUND eine neue Wehrbetriebsordnung für die Draukraftwerke vor. Diese ist um eine Vorabstauregelung erweitert. Voraussetzung für die Wirksamkeit dieser Maßnahmen zur Hochwasservorsorge ist aber immer eine treffende Prognose. Denn trotz laufender Verbesserung der Vorhersagen bleiben die komplexen meteorologischen Situationen im Alpenraum ein Unsicherheitsfaktor.
Quelle: VERBUND Blog