22.11.2024, 10:49 Uhr
Der neue Fonds soll laut Mitteilung die steigende Nachfrage nach nachhaltig bewirtschafteten Waldgebieten bedienen. Das erste Closing war mit 130 Millionen Dollar erfolgreich.
Private Markets spielen laut einer neuen Studie eine entscheidende Rolle bei der wirtschaftlichen Erholung Europas nach der Corona-Krise und beim Übergang zur Kohlenstoffneutralität. Die Schweiz ist ein Schlüsselmarkt für Real Assets in Europa.
Die in der Schweiz verwalteten Alternative Assets blieben 2020 unverändert. Über alle alternativen Anlageklassen hinweg beläuft sich das Gesamtvolumen auf 71,6 Mrd. Euro, wobei Private Equity/Venture Capital mit 25,7 Mrd. Euro die grösste Anlageklasse ist, gefolgt von Hedgefonds (19,9 Mrd. Euro). Die Private Equity/Venture Capital-Vermögen stiegen im Jahr 2020 um 11,7%, wobei das Wachstum der Infrastruktur-Volumina 2020 mit einem Anstieg von 30,6% die Private Equity/Venture Capital-Volumina übertraf, wie der aktuelle Bericht "Alternative Assets in Europa 2021" zeigt, der vom Datenanbieter Preqin gemeinsam mit Amundi erstellt wurde.
Die in Private Debt verwalteten Vermögen stiegen in der Schweiz nur geringfügig (3,6%). In ganz Europa nahmen sie dagegen um 22,5% zu. Ein ähnlicher Trend könnte sich an den Schweizer Immobilienmärkten abzeichnen. Während das Immobilienvermögen in der Schweiz per Dezember 2020 um 4,0% auf 4,3 Mrd. Euro anstieg, wuchs die Anlageklasse in ganz Europa um 8,7%.
Die in Europa ansässigen Fondsmanager für alternative Assets verfügten im Dezember 2020 über ein verwaltetes Vermögen von 2,06 Bio. Euro (gegenüber 1,81 Bio. Euro im Vorjahr) – ein Anstieg von über 13%. Das verwaltete Vermögen ist in den fünf Jahren von Dezember 2016 bis Dezember 2020 um 58% gestiegen. Europa macht nun 24% der globalen Investments für alternative Assets aus.
2021 könnte gemäss dem Bericht zu einem Rekordjahr werden. Fundraising, Investitionen und Performance haben sich im ersten Halbjahr 2021 beschleunigt. In diesem Zeitraum konnten General Partners in Europa 59% des gesamten Fundraising-Volumens 2020 einsammeln. Trotz der praktischen Herausforderungen aufgrund von Reisebeschränkungen und weniger persönlichen Meetings war dies der zweithöchste Wert aller Zeiten. Die Investmentteams waren stark ausgelastet, so dass die im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossenen Private-Capital-Transaktionen bereits 83% des Gesamtwerts 2020 ausmachen. Risikokapital, Infrastruktur und Private Equity waren hier die aktivsten Sektoren.
Die sich im zweiten Quartal 2020 erholenden Aktien- und Fremdkapitalmärkte haben zu lebhaften Verkaufsaktivitäten geführt. Dazu zählten nicht nur Börsengänge, sondern auch Tradings und Refinanzierungen, stellt die Studie weiter fest. Die Renditedaten von Limited-Partnership-Fonds in den ersten Jahren seien nur ein Indikator für die künftige Performance. Der Mittelwert der Netto-IRR1 für Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds (PEVC) des Jahres 2018 lag bereits bei 22,0%, während er in den Jahren 2011 bis 2017 von 14,0% bis 19,4% stieg. Diese ansprechenden Performanceaussichten dürften in Zukunft noch mehr Kapital in europäische alternative Anlagen locken.
Wie es weiter in der Medienmitteilung zur Studie heisst, war Grossbritannien lange Zeit der grösste europäische Alternative-Asset-Markt. Mit der Ausweitung und der Globalisierung der Anlageklassen hat sich der Anteil der von britischen Vermögensverwaltern gemanagten Volumina verringert. Zwischen 2010 und 2020 stiegen die aus Europa heraus verwalteten Private Capital Investments um 209%, während die verwalteten Vermögen bei im Vereinigten Königreich ansässigen Verwaltern um 177% stiegen. So sank der Anteil Grossbritanniens von 59% auf 52%.
Die PE/VC-Manager mit Sitz im Vereinigten Königreich verzeichneten in den letzten drei Jahren ein durchschnittliches Wachstum der verwalteten Vermögen von 13%. Dies ist deutlich geringer als die 23%, die von Managern in Frankreich erreicht wurden. Dennoch ist das PE/VC-Vermögen in Grossbritannien immer noch 4,6-mal grösser als das in Frankreich; also 473 Mrd. Euro gegenüber 102 Mrd. Euro.
Die Regierungen in ganz Europa treiben Investitionen in Infrastruktur voran, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Ziele zur Kohlenstoffreduktion zu erreichen. Gleichzeitig steigt aufgrund der hohen Staatsverschuldung infolge von Corona die Nachfrage nach privatem Kapital. Das in Europa verwaltete Infrastrukturvermögen ist in den letzten fünf Jahren bemerkenswert gewachsen und erreichte im Dezember 2020 fast 250 Mrd. Euro, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 22% seit 2015 entspricht. Das aktuelle, auf Europa fokussierte zur Verfügung stehende Infrastrukturvolumen der Investoren in Höhe von 130 Mrd. Euro macht 43% des weltweiten Volumens aus.
Die Immobilieninvestitionen im ersten Halbjahr 2021, gemessen an der Zahl der Deals, entwickeln sich ähnlich schnell wie 2020. Im ersten Halbjahr 2021 lag die Zahl der Deals bei 54% der Anzahl im gesamten Jahr 2020, die wiederum deutlich unter der von 2019 lag. Die Pandemie löste keine massive Korrektur der Immobilienbewertungen aus. Das spiegelt sich in einem Anstieg der AuMs in Immobilien um 9% auf 177 Mrd. Euro im Vergleich zu 2020 wider, obwohl das Fundraising nicht besonders stark war.
In einem für die Märkte weltweit herausfordernden Jahr beendeten Hedgefonds mit europäischem Schwerpunkt 2020 laut dem Bericht mit einem durchschnittlichen Plus von 7,04% positiv. Die Dynamik hält auch 2021 an. Nach Rekordabflüssen von -31,8 Mrd. Euro im ersten Quartal 2020 im Zuge des Ausverkaufs an den Aktienmärkten stabilisierten sich die Hedgefonds und verzeichneten in der zweiten Jahreshälfte Nettomittelzuflüsse in Höhe von 32,2 Mrd. Euro, was eine Trendwende für eine Anlageklasse bedeutete, die in den letzten fünf Jahren der Hausse beständig Abflüsse verzeichnen musste.
Das Bekenntnis zu ESG-Prinzipien und die Einhaltung der EU-Gesetzgebung sind für Fondsmanager und Anleger in Europa inzwischen die Norm. Mehr als 80% des Anlagevolumens liegt laut dem Bericht in Fonds mit ESG-Ansatz. Umweltaspekte bieten auch in alternativen Anlageklassen neue Chancen. In der Immobilienbranche beispielsweise liegt ein grosser Schwerpunkt auf Value-Added-Strategien, die 2020 11,7 Mrd. Euro einbrachten.
Viele davon sind auf Wertsteigerungen ausgerichtet, die die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen von Gebäuden mit sich bringt. Bei Private Equity nutzen Investoren zunehmend eine ESG-Perspektive, um KPIs in Bereichen wie Lieferketten zu schaffen, die zu höheren Bewertungen führen. Auch Infrastrukturinvestitionen, die Regierungen mit Blick auf ihre Kohlenstoffreduktionsziele vorantreiben, werden für die Energiewende immer wichtiger, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien.