18.12.2024, 14:45 Uhr
«Der S&P 500 zeigt, dass Demokraten im ersten Jahr ihrer Präsidentschaft eine bessere Performance hatten als Republikaner. Die erste Amtszeit von Donald Trump war jedoch eine positive Ausnahme», schreibt Peter...
Für Anthony Lawler, Portfoliomanager bei GAM war die Volatilität und die Umkehrbewegungen im August für keine der Hauptgruppen von Anlegern vorteilhaft.
Risikoträchtige Anlagen standen im August unter starkem Druck, ohne dass parallel dazu eine Rally bei traditionell als sicherer Hafen geltenden Assets wie Staatsanleihen und US-Dollar stattfand. Der MSCI World Index fiel um 6,6%, und weder der Barclays US Aggregate Bond Index noch der US Dollar Index legten zu, sondern beendeten den Monat mit 0,1% beziehungsweise 1,6% im Minus. Im Rohstoffsektor gaben die Preise allgemein nach, Ausnahmen bildeten Gold und Öl. Der Ölpreis war bis zur Monatsmitte stark gefallen, beendete den August jedoch mit einem Plus von etwa 4%, nachdem er an den drei letzten Handelstagen des Monats um 28% gestiegen war. Die Volatilität und Korrelation der meisten Anlageklassen stellten aktive Fonds und Hedge Funds vor erhebliche Probleme. Der HFRX Global Hedge Fund Index verlor im August 2,2% (alle Angaben auf US-Dollarbasis).
Anleger warten ab
Angesichts der volatilen, korrelierenden Märkte verringerten die Fondsmanager im Bemühen um Kapitalerhaltung die Risiken in jeder der Hedge-Fund-Strategien, sagt Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM. In der zweiten Augusthälfte sank das Brutto- und Nettoengagement in allen Anlageklassen, das ist ungewöhnlich. Man sieht daran, dass die Anleger erst einmal abwarten, statt in dieser Phase der Nervosität ihre Risiko-Exposures zu erhöhen.
Die Volatilität und die Umkehrbewegungen im August waren für keine der Hauptgruppen von Anlegern vorteilhaft, so Lawler: Typischerweise halten die Anleger in allen Strategien risikobehaftete Assets der einen oder anderen Art als ihre Kernpositionen. Eine von starker Korrelation gekennzeichnete Verkaufswelle, die fast alle Anlageklassen erfasst, wird dadurch zur Herausforderung. Einen Eindruck davon, wie gross die Schocks im August waren, gibt ein Blick auf die Aktienvolatilität. Der VIX-Index, der diese misst, schnellte am 24. August in die Höhe und überstieg die Marke von 50 Punkten, nachdem er das ganze Jahr unter 25 gelegen hatte. Damit überschritt das sogenannte Angstbarometer zum ersten Mal seit 2009 die 50er-Marke. Dieser extreme Anstieg der Volatilität beschränkte sich nicht auf Aktien, sondern betraf auch die anderen Anlageklassen. Zwischen ihnen wurde parallel zu den Schwankungen eine ungewöhnlich hohe Korrelation registriert neben Risiko-Assets schwächten sich im August auch der US-Dollar und sogar die meisten Anleihemärkte ab.
Für Equity Hedge Funds bedeutete die ausgeprägte Korrelation zwischen einzelnen Aktien, dass sie mit gezielter Titelauswahl im August wenig Alpha generieren konnten, führt Lawler weiter aus. Bei stark korrelierten Marktbewegungen erreichen Equity Hedge Funds normalerweise bestenfalls eine Performance, die ihrem Nettoengagement in Aktien entspricht, da die Fundamentaldaten einzelner Unternehmen vom Markt nicht gewürdigt werden. Bei einigen Trading-Strategien, etwa im Event-Driven-Segment, kann eine mit wachsender Volatilität einhergehende Verkaufswelle sogar zu Verkäufen aus Gründen der Risikoreduzierung führen, wenn der VaR (Value at Risk) gestiegen ist. Die Folge ist, dass gut analysierte, von vielen Marktteilnehmern gehaltene Titel manchmal stärker fallen als der breite Markt, da aktive Fonds ihr entsprechendes Engagement in diesen Situationen alle gleichzeitig verringern. In Monaten wie August können Gelegenheiten entstehen, wenn Qualitätswerte übermässig stark abgestraft werden und sich dadurch günstige Einstiegsmöglichkeiten ergeben. In Phasen korrelierter Volatilität ist es für Fonds jedoch schwer, die Konkurrenz zu schlagen.
Makro-Anleger glauben an Dollar-Stärke
Die Global Macro-Fondsmanager beurteilen das Börsenumfeld weiter optimistisch, auch wenn sie vor den Problemen nicht gefeit waren und im August mit mehreren wichtigen Trades Verluste erlitten, resümiert Lawler. Die Makro-Anleger bleiben überwiegend der Auffassung, dass die Stärke des US-Dollars anhalten wird und sich durch die unterschiedliche wirtschaftliche Verfassung von Ländern und Regionen solide Möglichkeiten eröffnen werden. Im August hatten sie mit ihrem Ansatz jedoch einen schweren Stand und konnten keine Zuwächse verbuchen. In den Schwellenländern hatten Short-Positionen in Währungen einen positiven Effekt negativ war allerdings, dass die Fonds in Brasilien eine Zinssenkung voraussahen, die Marktturbulenzen aber stattdessen dazu führten, dass die Renditen in dem Land anzogen. Im Rohstoffsektor war die Short-Positionierung in Energiewerten vorteilhaft, bis an den letzten Tagen des Monats eine starke Gegenbewegung erfolgte. In einzelnen regionalen Aktienmärkten waren die Makro-Fonds mit kleineren Long-Positionen engagiert, vor allem in Europa und Japan beide waren im Berichtsmonat nicht profitabel. Wir glauben, dass die Reaktion dieser Fonds den ganzen August über vornehmlich darin bestand, ihre Risiken zu verringern, ohne aber zu diesem Zeitpunkt von ihren zentralen Einschätzungen abzurücken."