18.12.2024, 14:45 Uhr
«Der S&P 500 zeigt, dass Demokraten im ersten Jahr ihrer Präsidentschaft eine bessere Performance hatten als Republikaner. Die erste Amtszeit von Donald Trump war jedoch eine positive Ausnahme», schreibt Peter...
Dem britischen Immobilienmarkt droht eine Phase nachlassender Mieternachfrage, verminderter Liquidität und Preiskorrekturen. Für die Experten der Deutschen AM könnten sich aufgrund von Fehlbewertungen jedoch mittelfristig Chancen bieten.
Im Vorfeld des Brexit-Referendums war der britische Immobilienmarkt dank überdurchschnittlicher Nachfrage und rückläufigen Leerständen in sehr guter Verfassung. Allerdings deuteten erste Anzeichen, wie etwa die aggressive Preisfindung und die steigende Bautätigkeit in Central London darauf hin, dass sich der Zyklus seinem Ende näherte.
Nun droht dem britischen Immobilienmarkt erst recht eine Phase nachlassender Mieternachfrage, verminderter Liquidität und Wertkorrekturen. Kurzfristig birgt vor allem der Büromarkt in Central London das höchste Risiko. Nach Einschätzung der Deutschen Asset Management sind ausländische Unternehmen für über 50% der Büroflächenumsätze und 70% aller Gewerbeimmobilieninvestitionen im Zentrum der englischen Hauptstadt verantwortlich. Im Hinblick auf die engen finanziellen Bindungen zwischen der Londoner City und der EU dürfte dies der am deutlichsten betroffene Teilmarkt sein. Denn historische Daten zeigen, dass Immobilienpreise in Central London raschen Preisanpassungen unterworfen sein können.
Die aktuelle Instabilität des Finanzmarkts und ein Konjunkturabschwung in Grossbritannien könnten auch kurzfristig negative Folgen für die Stimmung und Wachstumsaussichten auf dem Festland haben. Dem gegenüber unterstützt das extrem niedrige Zinsumfeld die Investmentmärkte. Verglichen mit festverzinslichen Anlagen auf dem Festland sind Immobilienrenditen nach wie vor attraktiv.
Dauerhafter Schaden ist unwahrscheinlich
Auf längere Sicht sprechen auch das geschwächte Pfund, die Geldpolitik der Bank of England, die massvolle Entwicklung und die zu erwartende Klärung der künftigen Beziehung zur EU für eine Erholung des Marktes. Die Deutsche Asset Management geht in ihrem Basisszenario davon aus, dass Grossbritannien zu gegebener Zeit aus der EU ausscheiden wird, aber weiterhin enge Wirtschaftsbeziehungen zum europäischen Binnenmarkt unterhält. Folglich wäre es unwahrscheinlich, dass die grundlegenden Stärken des britischen Immobilienmarktes durch den Brexit dauerhaft Schaden nehmen. Grossbritannien wird auch künftig zu den weltweit führenden Industrienationen mit hochgradiger Markttransparenz zählen. Das regulatorische Umfeld dürfte im Wesentlichen intakt bleiben, ebenso die Wertigkeit des erstklassigen Immobilienbestands. Die zunächst durchaus erhöhte Unsicherheit könnte auf längere Sicht sogar attraktive Chancen für einen Markteinstieg bieten.