09.12.2024, 11:55 Uhr
Der Zürcher Kantonsrat hat Kristine Schulze (SP) in den Bankrat der Zürcher Kantonalbank gewählt. Sie ersetzt den wegen der altersbedingten Amtszeitbegrenzung zurücktretenden Henrich Kisker (Grüne) ab Januar.
Die Zürcher Kantonalbank hat 2021 mit 942 Mio. Franken den bisher höchsten Konzerngewinn ihrer Geschichte erzielt. Höchststände erreichten auch die Netto-Neugeldzuflüsse und die verwalteten Vermögen. Kanton und Gemeinden erhalten eine höhere Dividende.
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat 2021 einen Rekordgewinn von CHF 942 Mio. erwirtschaftet. Dieser liegt 8,9% über Vorjahr. Zum Rekordergebnis beigetragen haben insbesondere die stark wachsenden Erträge im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie die Konstanz im Zinsgeschäft. "Das Rekordergebnis gründet auf einem starken organischen Wachstum in unseren Kern- und Spezialsegmenten – in Kombination mit einer stets hohen Risiko- und Kostendisziplin", lässt sich ZKB-CEO Martin Scholl in der Medienmitteilung vom Freitag zitieren.
Der Geschäftsertrag konnte 2021 gegenüber dem Vorjahr um CHF 31 Mio. auf CHF 2'544 Mio. gesteigert werden. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm um 14,8% zu, wobei die Dynamik des zweiten Halbjahrs diejenige der ersten Jahreshälfte übertroffen habe. Dabei entwickeln sich laut ZKB insbesondere die Erträge aus dem Fondsgeschäft, der Vermögensverwaltung und den Beratungsgebühren sehr positiv. Auch der Kommissionsertrag aus dem Kreditgeschäft liegt dank höheren Erträgen aus der Abwicklung von Handelsfinanzierungsgeschäften (Akkreditivgeschäft) deutlich über dem Vorjahr. Der Kommissionsaufwand ist um 23,6% gestiegen, da mit dem markant gesteigerten Fondsgeschäft auch höhere Makler- und Vermittlungskommissionen einhergehen.
Die verwalteten Vermögen stiegen per Ende 2021 auf den Höchstwert von CHF 409,2 Mrd. (+13%). Haupttreiber war der rekordhohe Netto-Neugeldzufluss von CHF 25,9 Mrd. (+17%), der zu 40% bei privaten und zu 60% bei institutionellen Kunden erfolgte. Eine Marktperformance von CHF 21,3 Mrd. trug ebenfalls wesentlich zur Zunahme bei. Die Vorsorge-App frankly kommt per Ende Jahr mit rund 50'000 Kundinnen und Kunden auf ein Vorsorgevermögen von CHF 1,1 Mrd.
Auch im wichtigsten Ertragspfeiler der Bank, dem Zinsengeschäft, erhöhte sich der Brutto-Zinserfolg um CHF 30 Mio. auf CHF 1'287 Mio. Der Netto-Zinserfolg nahm um 2,4% auf CHF 1'248 Mio. zu.
Der Hypothekarbestand liegt per Ende 2021 bei CHF 91,8 Mrd. (Vorjahr: CHF 87,7 Mrd.). Dies entspricht netto einer Zunahme von 4,8%. Brutto – ohne Berücksichtigung der per 1. Januar 2021 eingeführten Wertberichtigungen für erwartete Verluste – fällt diese mit 5,2% um 1,2 Prozentpunkte höher aus als im Vorjahr.
Das Ergebnis im Handelsgeschäft als dem dritten Ertragspfeiler der ZKB liegt mit CHF 347 Mio. über dem langjährigen Durchschnitt, aber im Vergleich zum Vorjahr ging es um 24,4% oder CHF 112 Mio. zurück. Der grösste Teil davon lasse sich durch die deutliche Einbusse von CHF 102 Mio. im Handel mit Obligationen, Zins- und Kreditderivaten erklären.
Der Geschäftsaufwand konnte um 4,0% auf CHF 1'517 Mio. gesenkt werden. Der Sachaufwand von CHF 425 Mio. fiel mit 6,6% am stärksten.
Angesichts des guten Ergebnisses hat der Bankrat die Erhöhung der ordentlichen Dividende für den Kanton Zürich und die Gemeinden um 21% auf CHF 431 Mio. beschlossen. Im Vorjahr lag der Wert bei CHF 356 Mio. – zuzüglich CHF 100 Mio. in Form einer einmaligen Corona-Sonderdividende.
An den Kanton gehen somit CHF 280 Mio. Dividende und CHF 11 Mio. für die Deckung der Selbstkosten für das Dotationskapital. Zusätzlich zur Ausschüttung erhält der Kanton CHF 27 Mio. (+17,4%) für die Abgeltung der Staatsgarantie. Eine Dividende von CHF 140 Mio. erhalten die Gemeinden. Die Leistungen im Rahmen des Leistungsauftrags steigen auf CHF 141 Mio. (+11,9%).
Über die letzten zehn Jahre hat die Zürcher Kantonalbank damit kumuliert CHF 2,8 Mrd. an den Kanton und CHF 1,2 Mrd. an die Gemeinden ausgeschüttet. Über denselben Zeitraum kommen CHF 1,2 Mrd. im Rahmen des gesetzlich verankerten Leistungsauftrags hinzu. Mit einem Gewinnrückbehalt von CHF 4,0 Mrd. ist innert zehn Jahren zudem rund die Hälfte des erzielten Gewinns zur Stärkung des Eigenkapitals der Bank verwendet worden.