09.12.2024, 11:55 Uhr
Der Zürcher Kantonsrat hat Kristine Schulze (SP) in den Bankrat der Zürcher Kantonalbank gewählt. Sie ersetzt den wegen der altersbedingten Amtszeitbegrenzung zurücktretenden Henrich Kisker (Grüne) ab Januar.
Die Zürcher Kantonalbank konnte im Geschäftsjahr 2020 den Konzerngewinn leicht verbessern und hatte einen starken Nettoneugeldzufluss von 22,1 Mrd. Franken. An den Kanton Zürich und die Gemeinden schüttet die ZKB zusätzlich eine Corona-Sonderdividende im Umfang von 100 Mio. Franken aus.
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat 2020 ihren Konzerngewinn gegenüber dem Vorjahr um 2,4% auf 865 Mio. CHF gesteigert, wie die ZKB am Freitag mitteilte. Dazu beigetragen haben insbesondere die höheren Erträge im Handel, im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie auch im Zinsengeschäft. Die ZKB konnte aber auch von ausserordentlichen Erträgen profitieren. So hatte sie im vergangenen Jahr das BVG-Verwaltungsgeschäft von Swisscanto verkauft. Nach Abzug der Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten von 117 Mio. CHF und den Veränderungen von Rückstellungen und übrigen Wertberichtigungen sowie Verlusten von 14 Mio. CHF. ergab sich ein Geschäftserfolg von 801 Mio. CHF.
Der Kanton Zürich und die Gemeinden erhalten eine ordentliche Dividende von 356 Mio. CHF. Hinzu kommt eine nicht zweckgebundene Corona-Sonderdividende im Umfang von 100 Mio. CHF. An den Kanton gehen somit 297 Mio. CHF Dividende und 11 Mio. CHF für die Deckung der Selbstkosten für das Dotationskapital. Die Gemeinden erhalten 148 Mio. CHF. Zusätzlich wird dem Kanton die Staatsgarantie mit 23 Mio. CHF (Vorjahr: 22 Mio. CHF) entschädigt. "Mit der Sonderdividende wollen wir unseren Beitrag leisten, um Kanton und Gemeinden in der Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen – neben unseren Sonderleistungen für KMU, Kulturschaffende und Jugendarbeitslose", sagt Jörg Müller-Ganz, Präsident des Bankrats der Zürcher Kantonalbank.
Der Geschäftsertrag wuchs gegenüber Vorjahr um 99 Mio. CHF auf einen Rekordwert von 2'513 Mio. CHF. Zur positiven Entwicklung haben alle drei Pfeiler des Geschäftsmodells beigetragen. Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft lag mit 1'218 Mio. CHF auf Vorjahresniveau. Während der Brutto-Zinserfolg trotz intensivem Wettbewerb und anhaltendem Negativzinsumfeld um 4% ausgebaut werden konnte, belastete die Corona-Pandemie das Zinsergebnis. Sie liess die ausfallbedingten Wertberichtigungen sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft auf 39 Mio. CHF steigen. Dies steht einer Nettoauflösung von 6 Mio. CHF im Vorjahr gegenüber. Das Hypothekargeschäft als wichtigste Ertragssäule im Zinsengeschäft wuchs mit 4% leicht über Markt. Die Hypothekarausleihungen stiegen per Ende 2020 absolut um 3,4 Mrd. CHF auf 87,7 Mrd. CHF.
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verbesserte sich im Vorjahresvergleich um knapp 4% auf 806 Mio. CHF – insbesondere dank der insgesamt positiven Marktperformance sowie höheren Anlage- und Transaktionsvolumen. Im Handelsgeschäft resultierte mit 459 Mio. CHF ein im Vorjahresvergleich um rund 44% höherer Erfolg. Insbesondere der Handel mit Obligationen, Zins- und Kreditderivaten habe zu dem Anstieg beigetragen, aber auch der Handel mit Devisen, Noten und Edelmetallen sowie der Handel mit Aktien und Strukturierten Produkten entwickelte sich positiv, heisst es in der Medienmitteilung.
Die verwalteten Vermögen stiegen per Ende 2020 auf 362 Mrd. CHF, was einer Zunahme von rund 9% zum Vorjahr entspricht. Neben dem Netto-Neugeldzufluss in Höhe von 22,1 Mrd. CHF hat die positive Netto-Marktperformance von 8,9 Mrd. CHF zum Anstieg beigetragen.
Insgesamt leistete die ZKB über 1 Mrd. CHF Unterstützung für Firmen und KMU in Form von Hilfs- und Überbrückungskrediten.
Dabei haben die Firmen rund drei Viertel der Covid-19-Hilfskredite beansprucht. Limiten im Umfang von 113 Mio. CHF wurden bereits zurückgeführt (11%). Die Covid-19-Hilfskredite bis 500’000 CHF wurden viel stärker beansprucht als die Kredite über 500’000 CHF.