Die Verwaltung von Familienvermögen wird anspruchsvoller, da neben der Berücksichtigung unterschiedlichster Interessen auch zunehmend weitere strategische Disziplinen eingearbeitet werden müssen. Durch die Verwendung von Fonds können sich Family Offices für ihre zukünftigen Herausforderungen rüsten.
12.10.2020, 16:24 Uhr
Autor: Eduard von Kymmel, Leiter von VP Fund Solutions
Heutzutage wird Regulierung mehr und mehr zu einer strategischen Disziplin. Aufgrund der hohen Regulierungsdichte stellt sich für viele Family Offices die Frage, wie dies effizient gelöst werden kann. Die laufende Überwachung der unterschiedlichen, kontinuierlich veränderten Regulierungen ruft erhöhte Kosten hervor und wirkt sich auf das Tagesgeschäft bei allen Finanzmarktteilnehmern aus. Deshalb kann die Auslagerung dieser Tätigkeit an eine Service Verwaltungsgesellschaft / Kapitalverwaltungsgesellschaft («ManCo») mittels Auflage und Verwaltung eines Private Label Funds (PLFs) nicht nur die operative Effizienz steigern. Es bietet zusätzlich die Möglichkeit, strategische Vorteile gegenüber Konkurrenten zu gewinnen, während nach wie vor schlanke Strukturen erhalten werden können. Ausserdem können sämtliche Back- und Middleoffice Funktionen, die ansonsten selbst wahrgenommen werden müssten, zu variablen Kosten ausser Haus gegeben werden. Dazu gehören beispielsweise Administration, Compliance, Reconciliation, Risikomanagement und Kommunikation mit dem Wirtschaftsprüfer und den Behörden.
Berichterstattung
Die Transparenzbedürfnisse sowie die Anforderungen für unterschiedlichste Berichterstattungen wachsen stetig. Unter diesem Aspekt kann ein Fonds sämtliche notwendigen Berichte, die mit den Vorgaben der Regulierungsbehörden im Einklang stehen, bereitstellen und somit die Bedürfnisse aller Interessensvertreter vollumfänglich adressieren. Darüber hinaus erstellt die ManCo auch spezifische Berichte, die seitens der Investoren benötigt werden, welche oftmals in verschiedenen Jurisdiktionen leben, ohne zusätzlichen Aufwand für das Family Office.
Reduzierung von Risiken
Da die ManCo und die Depotbank gegenüber dritten Parteien haftbar sind, werden Pflichten und Verantwortlichkeiten an die ManCo und Depotbank des PLFs transferiert. Folglich werden neben der Reduzierung von Gemeinkosten auch Haftungsrisiken und die im Zusammenhang mit diesen Risiken stehenden Kosten signifikant reduziert. Durch die professionelle Verwaltung einer Fondsstruktur durch eine ManCo wird auch Diskretion gewährleistet und somit das Reputationsrisiko reduziert, da das Family Office durch die ManCo gegenüber Dritten vertreten wird. Ausserdem werden die Investoren durch die «tiefen Taschen» der ManCo und der Depotbank geschützt, die im Gegenzug zu einer starken Corporate Governance führt. Des Weiteren bietet ein Investment in einen EU-regulierten PLF klare Richtlinien, wenn es zum Schutz derer Interessen sowie der Handhabung von Beschwerden und Eskalationsszenarien kommt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen PLF mit Anlagen in traditionelle oder alternative Assets handelt. In Ergänzung hierzu hat die ManCo die Pflicht, alle Investoren gleich zu behandeln. Es kann und darf somit zu keinerlei Informationsasymmetrien zwischen den unterschiedlichen Investoren kommen.
Effiziente Steuerverwaltung
Gleichwohl bieten PLFs spezielle Steuervorteile, besonders bei der Wiederveranlagung von Vermögenswerten, der Verwendung von Derivaten oder der Nutzung von Doppelbesteuerungsabkommen sowie der Rückholung von Quellensteuern. Hinzu kommt, dass Transaktionen auf Ebene des Fonds von der Stempelsteuer befreit sind. In Ergänzung hierzu unterliegen Verwaltungsdienstleistungen auch keiner Mehrwertsteuerpflicht. Dies beeinflusst wiederum indirekt den gesamten Leistungsausweis des Portfolios und trägt zu einer Steigerung der Erträge mittels einer effizienten Steuerverwaltung bei, die durch die ManCo ausgeführt wird.
Von Expertise und Entwicklungen profitieren
Neben direkt messbaren Effekten, wie Kostenreduktion, kann man von der Expertise der ManCo profitieren, die sich auf die professionelle Erbringung von Dienstleistungen in diesem Bereich spezialisiert hat. Dies kann sich auf das gesamte Spektrum – von der Beratung hinsichtlich der Strukturen bis zur Unterstützung im Tagesgeschäft – erstrecken. Besonders wenn es sich um Investmentrategien handelt, die über das Universum von Aktien, Anleihen und Barmitteln hinausgehen (z. B. Private Equity, Venture Capital, Private Debt, Immobilien oder auch Infrastrukturinvestments in unterschiedlichsten Ausprägungen und Formen), kann die Expertise der ManCo einen bedeutenden Mehrwert darstellen. Es geht somit nicht nur um Outsourcing, sondern auch um die spezifischen Anforderungen von Family Offices: Unabhängige Geschäftsprozesse, Gewaltenteilung und eine verlässliche, flexible sowie erweiterbare Infrastruktur, die den aktuellsten Entwicklungen auch im Hinblick auf Digitalisierung und beste Corporate Governance vollumfänglich Rechnung trägt.
Fazit
PLFs können als valide und höchst attraktive Möglichkeit gesehen werden, um Dienstleistungen und Verantwortungen auszulagern. Durch die Auflage und Verwaltung eines Fonds in Liechtenstein oder Luxemburg wird die Transformierung von bis dato fixen Kosten in variable Kosten und somit eine Reduzierung der Gemeinkosten ermöglicht. Mittels der Konzentration auf die jeweiligen Kernkompetenzen, unter Verwendung einer flexiblen Infrastruktur, können die zukünftigen Herausforderungen nicht nur effizient bewältigt, sondern vielmehr zum eigenen Vorteil genutzt werden. PLFs bieten somit für das Family Office der Zukunft eine Vielzahl an Vorteilen und massgeschneiderte Lösungen erfüllen die individuellen Kundenbedürfnisse.
Eduard von Kymmel ist Leiter von VP Fund Solutions, dem Fondskompetenzzentrum der VP Bank Gruppe.
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