Noch spannende Investmentmöglichkeiten in den USA

16.01.2008, 13:18 Uhr

Derzeit schaut die Welt gespannt in die USA: Selbst die Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl sind bereits ein Medienereignis. Daneben scheinen die wirtschaftlichen Sorgen des Landes fast vergessen.

Erst kürzlich veröffentlichte Daten zeigen, dass sich die wirtschaftlichen Bedingungen in den USA sogar noch verschlechtert haben. Die Arbeitslosenzahlen arbeiten sich bis zur Fünf-Prozenthürde vor und auch das Institute for Supply Management (ISM) nennt in seinem aktuellen Industriereport, dass die Geschäftszahlen auf 47,7 Prozent gesunken sind. Kein gutes Zeichen: Denn alle Werte unter 50 deuten auf eine insgesamt schlechte Stimmung am Markt hin. Von diesen Daten bleibt natürlich auch der US Aktienmarkt nicht unbeeindruckt.

Bereits 2007 ging es für amerikanische Aktien eher abwärts und auch der Start ins neue Jahr war alles andere als fulminant: Seit 1932 gab es keinen so schlechten Start in ein Handelsjahr. Viele Anleger stellen sich nun die Frage: Lohnt sich ein Investment in US-Aktien noch? „Ja, es gibt noch spannende Investitionsmöglichkeiten in den USA", sagt Cormac Weldon, Head of US Equities bei Threadneedle. „Ohne Zweifel steht die US-Wirtschaft vor einigen Problemen. Wir glauben auch, dass die Vorhersagen für die Gewinnerwartungen der Unternehmen noch immer zu hoch sind", so Weldon weiter. „Anleger sollten aber nicht vergessen, dass Vorhersagen immer für den Markt als Ganzes getroffen werden. Ungeachtet dessen lassen sich aber noch Unternehmen finden, die ein gesundes Wachstumsniveau vorweisen und deren Bewertungen zudem genügend Spiel für einen Anstieg der Aktienkurse bieten."

Die gute Performance des US-Teams von Threadneedle im vergangenen Jahr ist hauptsächlich auf die Untergewichtung von Finanztiteln zurückzuführen. Und obwohl Weldon dem Sektor noch immer skeptisch gegenüber steht, bieten sich hier doch erste Chancen: „Die Berichtssaison beginnt und wird Abschreibungen im grossen Stil bei einigen Banken mit sich bringen. Derzeit ist es noch zu früh, um wieder in den Finanzsektor einzusteigen. Dennoch gibt es vereinzelt gute Kaufgelegenheiten, gerade wenn sich die schlechten Nachrichten auf den Preis niederschlagen." Aus diesem Grund wurde die Untergewichtung der Threadneedle-Portfolios in den vergangenen Wochen leicht reduziert.

Laut Weldon wurden die US-Fonds von Threadneedle bereits vor einiger Zeit für ein Abschwächen der US-Wirtschaft aufgestellt. So setzt man beispielswiese auf Titel, die ein nachhaltiges Gewinnwachstum vorweisen und eher Nischenprodukte anbieten oder die internationale Nachfrage bedienen. Technologiewerte wie Apple, Google oder Electronic Art gehörten dabei zu den Performancetreibern im Portfolio. Aber der Technologiesektor ist nicht der einzige Bereich, in dem antizyklische Wachstumswerte zu finden sind. „Unsere Analysten haben interessante Chancen im Gesundheitssektor aufgetan, so dass wir unsere Portfolios erst kürzlich um Titel wie Inverness Medical oder Schering Plough ergänzt haben", erläutert Weldon.

Trotz der kurzfristigen Probleme am Markt ist Weldon insgesamt zuversichtlich: „Die Zinsen in den USA fallen weiter und wir finden nach wie vor viele Unternehmen mit soliden Bilanzen und einem gesunden Cashflow, die in der Lage sind, auch den härteren Kreditbedingungen zu trotzen, die wir derzeit erleben." Um aktuell am amerikanischen Markt erfolgreich zu sein, ist ein detailliertes Research unerlässlich. Weldon glaubt, dass gerade in diesem Jahr ein starkes Team, aus dem starke Investmentideen hervorgehen, der Schlüssel zum Erfolg sein kann.

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