Europäische Exporteure liegen 2008 vorne

13.11.2007, 11:03 Uhr

Die meisten Analysten fokussieren bei ihrem Ausblick für 2008 entweder die Chancen in Asien oder die Risiken, die aus den USA drohen. Threadneedle ist dagegen überzeugt, dass Investoren auch 2008 die europäischen Aktienmärkte nicht ausser Acht lassen sollten.

William Davies, Head of European Equities bei Threadneedle, ist sich sicher, dass die europäischen Aktienmärkte zahlreiche Gelegenheiten bieten, um Gewinne zu erzielen. „Europa ist sehr gut positioniert, um aus den von uns erwarteten wichtigsten globalen Trends, Vorteile zu ziehen. Eine dieser Entwicklungen ist der Ausbau der Infrastruktur in den Schwellenländern. Vor allem im Nahen Osten und Russland sind hier Verbesserungen auf den Weg gebracht worden und gerade Firmen mit Sitz in der EU sind wichtige Lieferanten für beide Regionen. Das dominierende Thema Emerging Markets wiederholt sich in kleinerem Massstab innerhalb Europas, und zwar bei der EU-Erweiterung. Wir halten zudem zahlreiche Positionen, die von der Entwicklung von Märkten wie Griechenland oder der Türkei profitieren.”

Davies bewertet zudem die Sektorspezialisierung der europäischen Börsen als positiven Faktor für Europa. „Genau wie die USA für Hightech bekannt sind, ist Europa weltweit führend im Industriesektor, und gerade die Industrieunternehmen profitieren enorm davon, dass sie die notwendige Ausrüstung für die aufstrebenden Länder liefern”, erklärt er.

Doch dieser Trend allein wird nicht den gesamten Markt gleichermassen nach oben treiben. „Es genügt nicht, eine beliebige Auswahl europäischer Industriewerte zu kaufen”, stellt Davies fest. „Dies ist eine globale Branche und die Qualität der Produkte entscheidet über den Erfolg der Unternehmen. Aus diesem Grund investieren wir viel Arbeit, um Firmen zu finden, welche die notwendige Flexibilität und Kapazitäten in Forschung und Entwicklung haben, um sich den Bedürfnissen der rasch wachsenden Volkswirtschaften anzupassen.

Trotz des moderaten Niveaus des europäischen Wirtschaftswachstums ist Davies optimistisch für den Markt. „Die Wirtschaft der Eurozone sollte 2008 mit einer Rate von etwa zwei Prozent wachsen, das Gewinnwachstum wird jedoch mit etwa sechs Prozent deutlich höher liegen. Der Markt ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwas über 14 auf Basis der für 2008 erwarteten Gewinne attraktiv bewertet und die Unternehmen erwirtschaften einen hohen freien Cashflow, den sie dazu verwenden, die Ausschüttungen an die Aktionäre zu erhöhen oder Akquisitionen zu finanzieren, die wiederum die Gewinne steigern. Über den Gesamtmarkt sollte ein Ertrag von rund zehn Prozent zu erzielen sein.“

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